Neue Leitung mit neuem Konzept

Mettmann · Gesucht wurde die Nachfolge für den Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Anästhesie. Gefunden hat das EVK zwei engagierte Ärzte mit neuem Konzept.

Neue Doppelspitze: Dr. med. Sebastian Rossbach und Dr. med. Oliver Hofer.

Foto: RG

Als Dr. med. Walter Linde nach 29 Jahren am EVK Ende Dezember in den wohlverdienten Ruhestand ging, war man vorbereitet. Die Nachfolge war rechtzeitig ausgeschrieben und es gingen fast 40 Bewerbungen ein. Eine darunter war allerdings ungewöhnlich. Zwei Ärzte bewarben sich gemeinsam und legten ein zukunftsfähiges Konzept für eine Doppelspitze vor. Die Idee haben die Beiden schon Jahre vorher während ihres Studiums und ihrer Assistenzzeit entwickelt. Dann haben sich beide vorübergehend erst einmal ihrer Facharztausbildung gewidmet und Erfahrungen gesammelt, bevor sie im EVK den gemeinsamen Anlauf gewagt und überzeugt haben.
Dr. med. Sebastian Rossbach hat am 1. Januar die Nachfolge von Dr. med. Linde angetreten und ist seitdem Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Der 38-jährige Vater von 18 Monate alten Drillingen war zuletzt leitender Oberarzt der Anästhesie im Hospital zum Heiligen Geist Kempen, Standortleiter des Notarztstandortes Kempen und leitender Notarzt für den Kreis Viersen. Seine Assistenz- und Facharztzeit hat er zuvor im Helios Klinikum Wuppertal durchlaufen und dort die gesamte Bandbreite der Anästhesie kennengelernt. Seit fünf Jahren ist er darüber hinaus als Hubschrauberarzt tätig und einmal im Monat an Bord der DRF Luftrettung.

Zeitgleich hat Dr. med. Oliver Hofer innerhalb der Abteilung Anästhesie die Aufgabe des leitenden Arztes für Intensiv- und Notfallmedizin übernommen. Seine Assistenzarztzeit hat er ebenfalls im Helios Klinikum Wuppertal absolviert, wechselte dann aber als Facharzt für Anästhesie ins Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Wuppertal, wo er zuletzt als Oberarzt im Bereich Intensivmedizin tätig war. Der 36-Jährige ist verheiratet und hat eine zweieinhalbjährige Tochter. Gemeinsam wollen die beiden nun ihr Konzept, mit dem sie unter zahlreichen, qualifizierten Bewerbungen am Ende überzeugten, umsetzen. Eine enge Verzahnung von OP-Management, Intensiv- und Notfallmedizin und Ambulanz soll Mitarbeiter entlasten und Wartezeiten für Patienten verkürzen.
Der Intensivstation, die neun Intensivbetten und vier Betten für Schlaganfallpatienten vorhält, wollen sie durch eine patientenorientierte Kommunikation zwischen Medizinern, Patienten und Angehörigen ihren Schrecken nehmen. Künftig soll mit Intermediate Care eine Zwischenpflege folgen, die für Patienten da ist, die zwar einen hohen Überwachungs- und Betreuungsaufwand benötigen, den die Normalstation nicht bieten kann, aber nicht auf einer Intensivstation, zum Beispiel mit künstlicher Beatmung überwacht werden müssen. Die Patienten des EVK profitieren insgesamt von einer größeren Präsenz und sehen häufiger einen Arzt aus dem Leitungsteam.

(Schaufenster Mettmann/RG)