Singen für den Frieden
Mettmann · 138 Chöre mit 5300 Sängern, darunter die Mettmanner Lambertuschöre, haben sich in den Sommerferien zu einem internationalen Chorfestival in Paris getroffen.
Im Jahr 1947 gründete Ferdinand Maillet in Paris den Pueri-Cantores-Verband (katholischer Chorverband für Kinder- und Jugendchöre). In den Nachkriegsjahren wollten die Chöre ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung setzen und so stand auch das diesjährige 39. internationale Pueri-Cantores-Festival ganz im Zeichen der Friedensbewegung.
50 Kinder und Jugendliche der Jungen Kantorei und des Jugendchores St. Lambertus unter der Leitung von Regionalkantor Matthias Röttger und begleitet von vier Chormüttern machten sich in den Ferien auf in die französische Metropole. Am 9. Juli startete die Gruppe schon früh morgens um 6 Uhr mit dem eigenen Reisebus und fand Unterkunft in einer französischen Jugendherberge zusammen mit dem Mädchenchor vom Paderborner Dom und dem Münchener Domchor.
Auf dem Platz vor dem Invalidendom wurden dann am Nachmittag die vielen Sänger aus aller Welt von der Bürgermeisterin der Stadt und weiteren Honoratioren begrüßt. Am Donnerstag feierte jede Nation ihren Nationalgottesdienst in einer der vielen Pariser Kirchen. Da die deutschen Chöre meistens die größte Landesgruppe stellen und mit ca. 3000 Sängern vertreten waren, wurden sie auf zwei Kirchen verteilt. Die Mettmanner waren zu Gast in der Kirche Notre-Dame des Champs.
Am Donnerstagabend folgte der erste Höhepunkt. Die Mettmanner Chöre gestalteten zusammen mit dem Jugendchor der Singschule Himmelfahrt aus Mühlheim unter der Leitung von Prof. Werner Schepp und dem spanischen Chor "Escolania Maria Auxiliadora" ein Konzert. Waren die Mettmanner Sänger doch wesentlich jünger als die beiden anderen Konzertchöre, so wussten sie doch durch ihr freudestrahlendes Auftreten und durch ihren homogenen Gesang die Zuhörer zu begeistern.
Am Freitag waren die Mettmanner abends zu Gast bei einem Galakonzert im "Palais des Sports". Chöre aus aller Welt, beispielsweise aus Korea, Frankreich, Deutschland, Österreich und Polen gestalteten ein buntes und folkloristisches Programm. Am Samstagnachmittag füllten dann tausende Sänger die Pariser Kathedrale "Notre Dame". Kardinal André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris, war begeistert von der Klangpracht der jugendlichen Stimmen.
Eine eigens für das Festival komponierte Messe des Pariser Komponisten Thierry Escaich wurde hier uraufgeführt. So reisten die Mettmanner schon am Sonntagmorgen zurück in die Neandertalstadt und waren so auch pünktlich zum WM-Finalspiel daheim. "Insgesamt war das eine äußerst beeindruckende Reise. Viele Begegnungen, imposante Bauwerke, tolle Konzerte und Gottesdienste, enge Metrobahnen und eine gute Verpflegung bleiben in nachhaltiger Erinnerung", berichtet Regionalkantor Matthias Röttger. "Daher freuen sich die Pueris schon auf das nächste nationale Festival im Juli 2015 in Trier!"