Mehr Alkoholfahrten?
Mettmann · Die Häufigkeit der Fälle von betrunkenen Autofahrern ohne Führerschein steigt frappierend.
Es vergeht keine Woche, in der nicht Polizeimeldungen die Runde machen, die von alkoholisierten Fahrern berichten, die ohne Führerschein unterwegs sind. Ist die Beobachtung richtig, häufen sich diese Fälle? Ralf Schefzig, Leiter des Kreisverkehrsdienstes, möchte diesen Eindruck nicht bestätigen. "Der Kontrolldruck ist gewachsen, dadurch häufen sich die Fälle vielleicht. Eine genaue Statistik darüber gibt es aber nicht." Vielmehr könnte es auch sein, dass diese Personengruppe den Führerschein schon einmal wegen Alkohol-, Drogen- oder Medikamentendelikten abgeben musste. Schefzig: "Die Fälle werden natürlich direkt der Fahrerlaubnisbehörde gemeldet, da sind wir gut vernetzt."
Ist denn die Hemmschwelle gesunken, man denke nur an so Prominente "Vorbilder" wie Marco Reus, der jahrelang ohne gültigen Führerschein Luxuskarossen gefahren ist? Schefzig: "Das glaube ich nicht. Die Dunkelziffer ist immer groß. Wenn ich gezielt ein Fahrzeug auf Suche nach solchen Fahrern schicke, haben wir mindestens eine Blutprobe am Tag im Kreis." Ralf Schefzig glaubt an den Kontrolldruck. "Der hat sich definitiv verschärft und die Unfallzahlen werden dadurch reduziert."
Es bleibt aber dabei, "zugedröhnt" zu fahren, ist kein Kavaliersdelikt, denn neben der lebensbedrohlichen Situation, in die sich diese Menschen und ihre Umwelt bringen, drohen empfindliche Strafen.
Info Fahren mit 1,1 Promille und mehr ist eine Straftat. Es droht Gefängnis, bis zu 3000 Euro, drei Punkte und sechs Monate Führerscheinentzug.