Kommunikationskurse für 60 Flüchtlinge

Mettmann · Auf Barrieren treffen die rund 400 Flüchtlinge, die sich derzeit in der Kreisstadt befinden, täglich. Nicht nur räumliche Barrieren finden sie vor, auch die sprachlichen Unterschiede sind schier unüberwindbar für viele Neuankömmlinge.

Neue Sprachkurse
4 Bilder

Neue Sprachkurse

4 Bilder

Um zumindest die sprachlichen Hürden für die Menschen etwas abzubauen, haben sich gleich mehrere Organisationen zusammengetan und neun deutsche Kommunikationskurse mit ehrenamtlichen Dozenten organisiert. "Wir haben besonders von der Flüchtlingsunterkunft an der Laubacher Straße erfahren, dass dort Streitigkeiten unter den Bewohnern aufkommen. Nicht selten geht es dabei ich um Missverständnisse, die durch eine gemeinsame Sprache aus dem Weg geräumt werden könnte", ist sich Wolfgang Murjahn von der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde sicher. Mitstreiter fand der Initiator bei der Caritas, aber auch bei Halit Efetürk und Ali Coskum von der Milli Görus Mosche in Mettmann. "Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir helfen können", sagt Murjahn. Neun Sprachkurse für insgesamt rund 60 Flüchtlinge sind nun dabei heraus gekommen.

"Die Dozenten sind nicht ausschließlich Pädagogen, trotzdem sind alle Ehrenamtler sehr motiviert. Der Unterricht lehnt sich an ein Arbeitsbuch an, welches auch später in Integrationskursen genutzt wird", sagt Murjahn. Das Angebot gilt für alle Flüchtlinge. Bereits zum ersten Einschreibetag am Freitag waren rund 50 Flüchtlinge ins Gemeindehaus der Gemeinde an der Bahnstraße gekommen. "Jeder Kurs kann bis zu zehn Personen fassen", sagt Murjahn. Bisher gab es bereits zwei geförderte Sprachkurse. "Sowohl einen normalen, als auch einen Sprachkurs für Mütter mit Kindern gibt es bereits in den Räumen des Johannishaus an der Donaustraße", sagen die Initiatoren. "Diese Kurse werden auch weiterhin stattfinden."

Trotzdem sind noch immer Flüchtlinge ohne Kursangebot in den Unterkünften zu finden. "Wir möchten in Zukunft gerne weitere Angebote schaffen und sind immer auf der Suche nach weiteren ehrenamtlichen Dozenten", sagt das Initiatorenteam. Besonders Lehrräume werden gesucht. "Wir haben Räume der evangelischen Kirche zugesagt bekommen und hoffen auch in der Caritas unterrichten zu können. Für weitere Angebote sind wir sehr dankbar." Mit den Kursen möchten die Vertreter der religiösen Einrichtungen nicht nur Hürden überwinden, sondern auch Hoffnung schaffen. "Es ist wichtig, dass diese Menschen Hoffnung haben und spüren, dass man sich um sie bemüht. Das Engagement der Bürger ist vorbildlich. Ich bin wirklich stolz auf Mettmann", so Wolfgang Murjahn abschließend.

Info:
Ansprechpartner für Dozenten- oder Raumangebote ist Yasemin Yavuz von der Caritas (02104-926217).

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)