Landesinitiative Boys` Day Boys' Day im Kinder- und Familienzentrum Händelstraße
Mettmann · Rollenbilder und Geschlechterklischees prägen noch immer manche Berufsfelder und hemmen damit die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt, weiß Astrid Ferl, die Gleichstellungsbeauftragte in der Mettmanner Stadtverwaltung.
Das beginne bereits mit der Berufswahl. „Das Grundgesetz sieht eine Arbeitswelt vor, in der Frauen in typischen Männerberufen genauso gut arbeiten können, wie Männer in typischen Frauenberufen. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus“, sagt Astrid Ferl.
Die Landesinitiative Boys` Day ist eine gute Unterstützung für Jungen, sich frei von Geschlechterklischees, auch für typische Frauenberufe wie den Erzieherberuf zu interessieren und praktische Erfahrungen zu sammeln. Wichtig für die Berufswahl sind darüber hinaus männliche Vorbilder und eine fördernde Atmosphäre beim Arbeitgeber.
Die Stadt Mettmann bietet seit Jahren im Bereich der Kindertagesbetreuung viele Plätze im Rahmen des Boys´ Day an. Diesmal waren es zehn Plätze. Für die Stadt als Arbeitgeber ist es wichtig, motivierten Nachwuchs für den Erzieherberuf zu gewinnen, um dem schon heute deutlich spürbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Praktikum im Rahmen des Boys´ Day bietet die Möglichkeit, erste Kontakte zu einem möglichen künftigen Ausbildungsbetrieb zu knüpfen, da die Stadt pro Jahr mehrere Ausbildungsplätze zur Erzieherin und zum Erzieher anbietet.
Im Städtischen Kinder- und Familienzentrum Händelstraße absolvierten drei Schüler ihr Tagespraktikum. Und ihnen hat die Arbeit viel Spaß gemacht – wenn auch mit kleinen Abstrichen. „Es war schon cool. Aber manche Kinder waren doch sehr anhänglich“, meinte Kilian Kreinberg. In der Kita in Mettmann-Süd gibt es bereits eine Handvoll Männer, die in der Einrichtung arbeiten. Guido Pötke, Tobias Neubert und Phillip Thiele sind Erzieher, Alexander Peglow ist Berufspraktikant und Joachim Lohmann arbeitet in der Kita als Hauswirtschaftskraft.
Der Stadt ist es als Arbeitgeber auch nach der Ausbildung wichtig, Frauen und Männer gleichermaßen zu fördern. So ist im Gleichstellungsplan der Stadt Mettmann verankert, dass die Stadt sich als Arbeitgeber für die Schaffung von Rahmenbedingungen einsetzt, die die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Erwerbsarbeit und Familienarbeit ermöglicht.
Aktuell sind bei der Stadt Mettmann 85 Erzieherinnen und 4 Erzieher beschäftigt. Im Rahmen des Jahrespraktikums sind 4 Praktikantinnen und 1 Praktikant angestellt. In Ausbildung befinden sich derzeit bei der Stadt Mettmann 4 Frauen und 1 Mann (sog. PIAs). Ab dem 1. August starten 5 neue Jahrespraktikantinnen; 2 Frauen beginnen eine praxisintegrierte Ausbildung.