EVK Mettmann veranstaltet zum dritten Mal das begehrte Teddykrankenhaus Hier werden kranke Teddys gesund
Mettmann · Bärchen Nassa hat üble Bauschmerzen. "Das liegt wohl daran, dass er zu viele Süßigkeiten gegessen hat", ist sich Bärchen- Mama Sofia sicher. Zum Glück gibt es für die Fünfjährige das Teddykrankenhaus.
Dort wird Nassa nicht nur geröntgt, sondern bekommt auch noch Medikamente mit nach Hause.
"Jetzt geht es meinem Bär wieder besser", freut sich Sofia und hält ihrem tapferen Braunbären die Pfote. Zwei Tische weiter wird der Drache Ohnezahn operiert. Er hat eine Münze verschluckt. "Das habe ich auf dem Röntgenbild gesehen", weiß sein kleiner Besitzer und assistiert tapfer bei der Vollnarkose. Die Operation führen die Pflegeschüler des zweiten Lehrjahres des Evangelischen Krankenhauses durch. Einmal im Jahr veranstaltet das EVK dieses Angebot für Kindergartenkinder. "Das Teddykrankenhaus ist bei uns schon fest etabliert. Seit drei Jahren bieten wir es in Form einer Projektwoche für unsere Schüler an", erklärt Dozent und Krankenpfleger Tobias Dorn.
Das Angebot hat gleich mehrere Vorteile. Zunächst verlieren die Kinder ihre Ängste vor den Ärzten. "Die Kinder kommen völlig unvoreingenommen hier hin. Hier geht es schließlich nicht um sie, sondern um ihre Kuscheltiere", so Dorn weiter. Realistisch ist das Szenario trotzdem. Wie in einer echten Praxis werden die Stofftiere mit Dokumentationsbogen und Namensschild aufgenommen. Weiter geht es zur Untersuchung, die an diesen Tagen nicht selten in einer Operation endete. "Wir stimmen alles mit den Kindern ab. Nur wenn sie mit der Operation einverstanden sind, machen wir das auch", erklärt die Schülerin Aybike Ucar. Sie möchte später gerne einmal mit Kindern arbeiten. "Es geht so viel entspannter und humorvolle zu." Im Anschluss an jede Behandlung wird das Tier ganz offiziell entlassen, allerdings nicht, ohne noch notwendige Medikamente in Form von Süßigkeiten mit nach Hause zu bekommen. "
Die sind selbstverständlich nur für die kranken Stofftiere", witzelt Tobias Dorn. Der Dozent sieht die Aktion auch als großen Gewinn für seine Schüler. "Das EVK hat keine gesonderte Kinderklinik. Lediglich Belegbetten der HNO-Ärzte sind teilweise mit Kindern belegt. Durch das Teddykrankenhaus können die Schüler Erfahrungen mit Kindern sammeln, ihre Sozialkompetenzen schulen und sich auf die kleinen Patienten einstellen." Damit es im Teddykrankenhaus keine langen Wartezeiten gibt, hat das EVK um vorherige Anmeldung gebeten. "Wir haben sechs Kitas zu Gast. An drei Tagen jeweils zwei Stunden." Monika Bauermann von der Kita Knusperhäuschen aus Solingen bekam die Zusage für einen begehrten Termin. "Die Kinder, aber auch wir Erzieher sind ganz begeistert. Es wurde alles so detailgetreu hergerichtet, man hat sich richtig Mühe gegeben", so die Einrichtungsleiterin. Die Erzieherin ist sich sicher, dass ein solches Angebot ein guter Schritt ist, um den Kindern die Angst zu nehmen. "Wir sind mit zehn Vorschulkindern angereist. Ich habe bisher nur strahlende Gesichter gesehen." Monika Bauermann wünscht sich eine baldige Wiederholung für die kommenden Jahrgänge. "Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Besuch."