Kö-Galerie wird kundenfreundlicher
Mettmann · Bis zum Kaufabschluss hat sich die ILG-Gruppe mehr Zeit als üblich gelassen. Zeit, die - wie sich nun an den ersten Umbauplanungen zeigt - gut investiert war.
(RG) Zweimal in Folge hat die Kö-Galerie den letzten Platz im Shopping-Center-Ranking belegt. "Das hat sie nicht verdient." ist sich Florian Lauerbach, Geschäftsführer ILG Gruppe, sicher und setzt fort "Das werden wir ändern." Die nun vorgestellten ersten Umbaupläne sind vielversprechend. Sie bieten mehr Aufenthaltsqualität, mehr Barrierefreiheit, eine insgesamt ansprechendere Optik innen wie außen und vor allem: neuen Komfort im Parkhaus. Vor den Planungen standen eine umfangreiche Analyse der örtlichen Situation und viele Gespräche mit den Mietern. "Die Händler machen hier alle einen guten Job. Es liegt nicht an ihnen, dass es nicht rund läuft." ist Lauerbach sicher.
Das Konzept für die Umgestaltung enthält drei wesentliche Punkte. An erster Stelle steht das Parkhaus, das nur von 30 Prozent der Kunden genutzt wird, während der Prozentsatz bei vergleichbaren Objekten bei 60 liegt. Das sind, laut Lauerbach, die Kunden, die sich den Einkaufswagen vollpacken und damit die Kunden, die für größere Umsätze sorgen. In Mettmann fehle es nicht an Kaufkraft, die ist überdurchschnittlich gut. Der zweite Punkt ist die fehlende Willkommenskultur der Kö-Galerie, die die beiden Eingänge Talstraße und Am Königshof, aber auch das Parkhaus vollkommen vermissen ließen. Von der Talstraße aus ist das Einkaufscenter kaum als solches zu erkennen, Am Königshof gäbe es nicht einmal ein Vordach, unter dem Kunden ihren Regenschirm ausschütteln können, geschweige denn Barrierefreiheit und unfreundlicher als aktuell im Parkhaus könne man Kunden kaum empfangen. An dritter Stelle steht schließlich die Aufenthaltsqualität in der Galerie selbst, die sich nicht gerade als Treffpunkt zum Verweilen anbietet. Anhand aktueller Bilder zeigt er die Schwachstellen der Galerie auf, bevor Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH Handelsimmobilien GmbH und Projektleiter des Teams für die kommende Umgestaltung, die ersten Planungen vorstellt. Zum Team gehört auch der renommierte Architekt Ruprecht Melder von Chapman Taylor.
Das Parkhaus soll zur Seite der Talstraße erweitert werden, damit Auf- und Abfahrt voneinander getrennt werden können. Die so gewonnene Fahrbahnbreite erlaubt auch einen geschützteren Bereich für Fußgänger auf dem Weg vom und zum Auto oder in die Galerie. Ein kleiner Wehmutstropfen ist sicher, dass dafür vier Platanen weichen müssen. Aber auch darüber haben sich die Planer Gedanken gemacht und als Alternative eine Fassadenbegrünung des Parkhausanbaus vorgesehen. Der Eingang Am Königshof soll ein Vordach und Schiebetüren erhalten. Auch der Schriftzug Königshof-Galerie soll versetzt werden, damit er von der Innenstadt kommend, besser sichtbar wird. An der Talstraße soll die Stahltreppenkonstruktion weichen. Ein Vorbau soll einen attraktiven Eingangsbereich schaffen. Zu den Kernzeiten zwischen 7 und 22 Uhr stehen Kunden künftig nicht mehr vor verschlossenen Türen und erreichen Rewe durch die Galerie.
Wichtige Veränderungen wird es auch im Inneren geben. Die Rolltreppen sollen anders angeordnet werden, damit eine Sichtachse zwischen beiden Gängen entsteht. Die nüchtern und kalt wirkende Optik soll wärmer werden. Die Decke wird offener und die Aufenthaltsbereiche erhalten Lamellen und eine neue Beleuchtung, während der Boden durch einen Holzboden ersetzt wird. Insgesamt soll alles offener und freundlicher werden. Die Baumaßnahmen, die von der ILG-Gruppe mit zehn Millionen veranschlagt sind, sollen 2018 und 2019 im laufenden Betrieb erfolgen, wobei das Parkhaus der erste Schritt seien wird.
Der Entschluss hier zu investieren ist auch dem freundlichen Empfang der ILG-Gruppe durch die Stadtverwaltung zu verdanken. Bürgermeister Thomas Dinkelmann lobt die vorliegenden Entwürfe. In den Gesprächen, die im Vorfeld zwischen der Stadtverwaltung und der ILG stattfanden, haben er und die Wirtschaftsförderung deutlich gemacht, was den Mettmannern auf dem Herzen liegt. "Ich hoffe, dass wir damit Kunden nach Mettmann zurückholen", drückt er seine Erwartungen aus.
Hier haben sich Planer offensichtlich einmal wirklich Gedanken gemacht. Auch wenn jetzt vier Platanen weichen müssen, tun sie dies nicht sinnlos und vor allem nicht ersatzlos. Mettmann erhält eine grüne Fassade.