Ehrenamtliche Notfallseelsorger werden gesucht
Mettmann · Wenn Menschen auf tragische Weise ums Leben kommen, sind es meist die Zurückgebliebenen, die Beistand und Unterstützung benötigen. Den Angehörigen in dieser Zeit der Trauer Trost zu spenden, zuzuhören oder einfach nur Halt zu geben, das ist die Aufgabe zahlreicher Notfallseelsorger im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann.
Jürgen Draht, Leiter der Notfallseelsorge des Kirchenkreises weiß, welche Charaktereigenschaften nötig sind, um in solchen Situationen ein fester Anker für Hinterbliebene darzustellen. "Empathie, Stabilität und die Fähigkeit, solche Situationen für sich selbst zu reflektieren", so der evangelische Pfarrer. Aktuell ist Jürgen Draht wieder auf der Suche nach Ehrenamtlern, die sich für diese wichtige Ehrenamtsarbeit interessieren. "Im letzten Kurs haben wir 15 Absolventinnen und Absolventen hervor gebracht."
In Wochenendseminaren und regelmäßigen Abendveranstaltungen können die künftigen Notfallseelsorger alles Wissenswerte über die angestrebte Arbeit erfahren. "Wir starten mit einem neuen Kurs Anfang 2017. Genaue Termine sind auf der Homepage zu finden", sagt Draht. Rund 120 Unterrichtsstunden sorgen für ein umfangreiches Fachwissen. "Zudem treffen wir uns einmal im Monat, um über Erfahrungen zu sprechen, uns auszutauschen und einfach vergangene Einsätze zu reflektieren." Derzeit verfügt der Kirchenkreis über 25 Ehrenamtler sowie 70 Notfallseelsorger aus dem kirchlichen Dienst. "Ein breites Netzwerk ist für unsere Arbeit sehr wichtig. Nimmt man beispielsweise den Einsatz in einer Fabrik, in der ein Arbeiter ums Leben gekommen ist: Dort werden mitunter mehrere Notfallseelsorger benötigt." Kommuniziert wird dann über eine fest eingerichtete Whatsapp-Gruppe. "So können wir uns alle zeitnah und einfach erreichen. Ein Smartphone ist für die Arbeit als Notfallseelsorger daher Grundvoraussetzung." Für den geplanten Einsatz ist eine Rufbereitschaft von 24 Stunden vorgesehen. "Wir sind immer ab neun Uhr morgens 24 Stunden in Rufbereitschaft. Für den Transport zu den Einsatzorten haben wir die Malteser Langenfeld gewinnen können. Diese werden von der Kreisleitstelle über einen Einsatz informiert", so Draht über den strukturierten Ablauf.
Das Alter der Ehrenamtler spielt in der Notfallseelsorgearbeit keine Rolle. "Schließlich ist Lebenserfahrung keine Sache des Lebensalters", ist sich Draht sicher. Trotzdem haben sich in der Vergangenheit primär ältere Menschen für das Ehrenamt entschieden. Wie oft die Ehrenamtler schließlich im Einsatzplan stehen, ist für jeden Mitarbeiter selbst steuerbar. "In der Regel möchten die Mitarbeiter alle zwei Monate den Dienst antreten. Unsere Ehrenamtler sind allesamt sehr engagiert", sagt Jürgen Draht.
Info: Näheres zum Thema Notfallseelsorge im Kirchenkreis Düsseldorf- Mettmann sowie Kontaktformular und Ansprechpartner unter www.liebergott.de.