Die Nacht wurde zum Tage
Mettmann · Sie ist mittlerweile ein echter Jahreshöhepunkt für die Kreisstadt geworden - die Nachtschicht der Besteckmanufaktur Mono.
Das Unternehmen mit seinen rund 30 Mitarbeitern veranstaltet einmal im Jahr, stets um die Mitsommerzeit, ein Event mit Charakter. Besucher dürfen den Handwerkskünstlern über die Schulter schauen, die Manufaktur- Abläufe bewundern und nach Herzenslust Fragen stellen.
Inhaber Wilhelm Seibel erinnert sich noch gerne an die Anfänge der tollen Veranstaltung. "Damals nannten wir die Aktion noch Mitsommernachts-Shoppen. Als wir mit dieser Idee vor 11 Jahren begannen, hätten wir nicht mit einem solchen Erfolg gerechnet. Bereits im ersten Jahr wurden wir wahnsinnig gut besucht." Das Unternehmen Mono steht seit 1895 für Qualität und Individualität in der Besteckherstellung. Ware von der Stange sucht man in dem Familienbetrieb vergebens. Der in sechster Generation geführte Betrieb ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und hat seinen Kundenstamm ebenso weitläufig verteilt. "Wir haben unsere Kunden per Mail angeschrieben. Mittlerweile werden wir schon zu Jahresbeginn gefragt, wann unsere Nachtschicht stattfindet. Viele Kunden besuchen uns jährlich", freut sich Seibel. Wo sonst kann man erfahren, dass es vom rohen Stahl bis zum fertigen Messer rund 60 Arbeitsabläufe bedarf. Oder Maschinen mit einem Druck von 680 Tonnen Schablonen ausstanzen.
Doch damit nicht genug! Es wird neben der Besichtigung stets ein buntes Rahmenprogramm geboten. So durften sich die Besucher in diesem Jahr über einzigartige Kunstvielfalt des lokalen Künstlers Lothar Weuthen freuen. Fotografien, die in der Manufaktur entstanden sind, konnten für 100 Euro erworben werden.
"Die Hälfte der Einnahmen kommt der Arbeit der Mettmanner Tafel zu Gute", erklärt Wilhelm Seibel. So hat die Nachtschicht einen nachhaltig sozialen Charakter. Kulinarisch wurde es ebenfalls erstklassig. Weinliebhaber und -kenner Hans- Werner Stahlschmidt verwöhnte die Gaumen der Besucher mit edlen Tropfen. Gastronomisch kamen Leckerbissen sowie Olivenöl auf die Tische. Und wie sollte es zu einer Nachschicht anders sein, durften die zahlreichen Besucher abschließend nach Herzenslust stöbern und shoppen. Die Lager wurden für diesen Anlass leergefegt.
"Damit wir Platz für neue Ideen haben", verrät Wilhelm Seibel abschließend. Diese dürfen dann im kommenden Jahr bewundert werden. Wenn die Nachtschicht zum wiederholten Male die Gäste von fern und nah lockt.