Genossenschaft "4/4" gewinnt Ideenwettbewerb ‚Born‘ to be wild
Mettmann · Gut Born steht im Zentrum einer Idee für Mettmanns Jugend, die zu den Siegern im NRW.BANK.Ideenwettbewerb gehört. In der Kulturvilla präsentierte "4/4" die Projektidee nun der Politik.
Angefangen hat alles einmal mit der Idee, die Overhoff'schen Höfe für die Stadt zu entwickeln. Das Projekt war zu groß, um damit in einer Initiative oder einem Verein voranzugehen. Aber auch mit der Gründung der Genossenschaft "4/4" für Mettmann konnte dieses Projekt noch nicht verwirklicht werden, dafür aber viele kleine und größere Projekte in der Stadt. Dem Titel "Altes bewahren - Neues schaffen" verpflichtet, hat die Genossenschaft mit wenig Geld und viel persönlichem Einsatz, vor allem von Peter Feyen, die Sanierung der Häuser Mühlenstraße vorangetrieben und dem Mettmanner Kunsthaus einen neuen Standort ermöglicht.
Ganz uneigennützig hat Feyen eine alte Hirschtür in der Oberstadt restauriert und damit ein Stück Stadtgeschichte erhalten. Die Kirchtreppe hat sich mit Hilfe der Genossenschaft vom ehemaligen Schandfleck und nächtlichem Angstraum zu einem einladenden Aufgang zum Markt gewandelt. 100 kleine Täfelchen erzählen Besuchern die Geschichte alter Häuser und zur 1111-Jahr-Feier entstand für jedes Jahrhundert eine große Plakatwand.
Im letzten Jahr beteiligte sich 4/4 am NRW.BANK.Ideenwettbewerb 2015-2017. Vorgestellt wurde das Projekt für ein systemunabhängiges Jugendzentrum dem "Ideen-Mining"-Workshop der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Bei der Betrachtung, welche Örtlichkeiten in Mettmann dafür geeignet wären, fiel der Blick auf Gut Born, das mit seinen Gebäuden und der Lage direkt am Goethepark, in der Nähe mehrerer Schulen und gleichzeitig nah genug an Wohngebieten gelegen, ideal erscheint.
Bevor es in die Planung ging, gab es eine Befragung der Schüler am Konrad-Heresbach-Gymnasium und am Heinrich-Heine-Gymnasium. 1.200 Schüler beteiligten sich an der Aktion und 30 Prozent bekundeten Interesse an einem solchen Jugendzentrum. Entstehen soll ein Raum, den die Jugendlichen überwiegend selbst verwalten und an dessen Entwicklung sie mitwirken. Ein wachsender Lebens- und Lernort soll entstehen, an dem Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz eine große Rolle spielen. Denkbar sind Werkstätten für Holz, Metall oder Natur, ein Kreativlabor, in dem die Kinder und Jugendliche zu Entdeckern und Entwicklern werden können. Neben der Schulung in Medienkompetenz und Versuchen im 3D-Druck wartet direkt vor der Tür ein Stück Natur, das einlädt sich auch für Natur- und Umweltprojekte zu interessieren. Mit dieser Projektidee ging 4/4 mit 60 Mitbewerbern in den Wettbewerb, schaffte es unter die 17 Finalisten und wurde schließlich als eines von drei Projekten prämiert.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Friedhelm Kückels folgten die anwesenden Politiker und Bürgermeister Thomas Dinkelmann aufmerksam der Präsentation von Ingo Grenzstein, der sich ein Kurzreferat von Peter Hirth über die neue Renaissance von Genossenschaften anschloss. Wie es mit dem Projekt weitergehen kann und ob Gut Born der geeignete Standort ist, muss nun in Verwaltung und Politik mit 4/4 diskutiert werden. Die Genossenschaft könnte beispielsweise die Gebäude von der Stadt pachten und mit Hilfe von Sponsoren, eventuell auch mit Fördergeldern, die Umsetzung planen.
Ausführliche Informationen finden alle Interessierten auf der Website www.4viertel-mettmann.de. Der Aufsichtsrat von 4/4 setzt sich aus Peter Hirth, Erich Hansen und Friedhelm Kückels (Vorsitzender) zusammen. Zum Vorstand gehören Ingo Grenzstein und Peter Feyen (Vorsitzender). Weitere Informationen zum Wettbewerb und zur Genossenschaft unter www.nrwbank.de/de/themen/ideenwettbewerb/index.html und www.rwgv.de/newsroom/aus-den-fachbereichen/stadtentwicklung-auf-genossenschaftliche-art/.