Die Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ blickt auf das Jahr 2019 zurück und fasst ihre Positionen zusammen „2020 wird für die Schullandschaft in Mettmann entscheidend“
Mettmann · Die Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ blickt in einem Jahresrückblick auf 2019 zurück und wagt einen Ausblick auf 2020.
„Das Jahr neigt sich zu Ende und wir blicken zurück auf die Ereignisse in unserer Schullandschaft“, schreiben Tina Kluth, Jessica Lorenz und Jan Roth von der Bürgerinitiative. „2019 begann für die Bürgerinitiative unter dem Motto ‚Erste Schulklasse der Gesamtschule’ beim Karnevalszug.“
„Dass die Elternbefragung und infolgedessen die mögliche Gründung der Gesamtschule auf frühestens 2021 verschoben werden soll, haben wir natürlich aufgegriffen. Ja, diese Verzögerungen haben zu manchem Unmut geführt, aber auch Gespräche mit der Verwaltung der Stadt Mettmann oder auch der Stadt Haan, welche jüngst Erfahrung bei der Gründung einer Gesamtschule gesammelt hat, haben uns aufgezeigt, dass alles seine Zeit benötigt.“
So konnten die Befürworter einer Mettmanner Gesamtschule in den nächsten Monate laut eigener Angaben feststellen, „dass die Stadt Mettmann ihre Hausaufgaben macht und die Beschlusslage der Politik umsetzt.“
Im Juli habe der Rat dann der vorgelegten Machbarkeitsstudie zugestimmt und den Weg für die weiteren Planungsschritte für eine Gesamtschule vorbereitet. „Zu dieser Zeit begannen die einen oder anderen Kritiker etwas lauter zu werden. Die Kosten für eine Gesamtschule wurden immer wieder kritisiert, es wurde immer wieder auf erforderliche Investitionen in andere Schulen hingewiesen“, so die Vertreter von „Gesamtschule für Mettmann“.
So wurde eine Petition zum Erhalt der Realschule gestartet. „Diese verebbte jedoch recht schnell“, schreiben Kluth, Lorenz und Roth. Derzeit stehe sie bei 285 Unterschriften aus Mettmann online. „Ebenfalls wurden die kritischen Töne der Gymnasien und insbesondere des HHGs gegenüber der Gesamtschule lauter. Hier wird wohl Konkurrenz durch eine mögliche Gesamtschule befürchtet“, glaubt die Bürgerinitiative.
„In den letzten Jahren war eine Gesamtschule für Mettmann noch weit entfernt. Nun wird diese Option greifbarer und erkennbar realistisch. Da werden nun die Kritiker aktiver. Dies haben wir erwartet, dies ist auch legitim und diese kritischen Haltungen dienen einer Meinungsbildung in einem demokratischen Prozess“, schreiben die Vertreter der Bürgerinitiative. „Was aus unserer Sicht jedoch nicht fair ist, dass die Gesamtschule immer wieder instrumentalisiert wird und Verursacher für vermeintlich ausbleibende Investitionen in anderen Schulen sein soll. Fair ist auch nicht, dass teils mit falschen Fakten und Zahlen gegen die Gesamtschule argumentiert wird. Fair ist auch nicht, dass die viele Kinder in Mettmann keine Heimat in der weiterführenden Schullandschaft finden.“
„Ja, die Überführung der Realschule zu einer Gesamtschule führt zu Veränderungen. Was wären die Alternativen? Realschule und zwei Gymnasien: Alles bleibt wie es ist, das kann keine zu betrachtende Alternative sein, Lösungen für Kinder mit einer Hauptschulempfehlung wären in Mettmann nach wie vor nicht vorhanden“, so die Bürgerinitiative.
„Realschule, Gesamtschule und Gymnasium: Diese Variante haben wir in der Bürgerinitiative zu Beginn intensiv diskutiert. Es wurde jedoch schnell deutlich, dass auch nach Gesprächen mit Rainer Dalhaus, Mitglied im Landesvorstand GGG NRW, die Realschule sodann keine langfristige Perspektive hätte. Durch eine für den Großteil der Eltern attraktivere Gesamtschule würde diese mit gleicher Schulformempfehlung bevorzugt werden. Dies konnte bereits in anderen Städten mehrfach beobachtet werden“, so Tina Kluth, Jessica Lorenz und Jan Roth.
Aus ihrer Sicht ist die nun vorgesehene Variante mit zwei Gymnasien und einer Gesamtschule jedoch in der ganzheitlichen Betrachtung die beste Lösung für Mettmann. „Unsere wesentliche Motivation zur Gründung der Bürgerinitiative war es, die vielen Stimmen aus vorausgehenden Abstimmungen für eine Gesamtschule nicht verstummen zu lassen. Daher freuen wir uns, dass nun die Elternbefragung im neuen Jahr kommt und die Eltern es in der Hand haben, die weiterführende Schullandschaft in Mettmann mitzugestalten. Daher wird das Jahr 2020 für die Schullandschaft in Mettmann entscheidend.“