Ratingens Coach Ralf Trimborn hingegen war außer sich: "So sind wir von den Schiedsrichtern noch nie verschaukelt worden. Da hast du keine Chance." TV Ratingens Abwehrspieler Krämer war noch Minuten nach dem Abpfiff wie paralysiert und meinte dann: "In Mettmann kann man verlieren. Aber nicht so. Wir mussten ja Dreiviertel der Spielzeit in Unterzahl spielen." Damit traf er den Nagel auf den Kopf.
Selbst den eingefleischten ME-Fans waren die merkwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichterpaares fast schon peinlich. Warum in dem an sich fairen Spiel die Ratinger Mannschaft derart mit Zweiminuten-Strafen bedacht wurde, wird das Geheimnis des Schiri-Duos bleiben. Krönung der Zeitstrafen-Orgie war die 56. Minute, als gleich zwei Ratinger aus nicht ersichtlichen Gründen auf die Bank mussten, kurz darauf ein weiterer.

Handball gespielt wurde aber trotzdem. Und in diesem Punkt war der Verbandsliga-Tabellenführer Mettmann-Sport das eindeutig bessere Team. Zwar hielten die Gäste anfangs noch mit, doch beim Stande von 5:4 waren die Ratinger mit ihrer Kunst am Ende. Von nun an dominierten nur noch die Gastgeber, die die schwachen Würfe der Ratinger abwehrten und dann per Konter zu leichten Toren kamen. So war die Partie schon zur Pause beim Stande von 22:12 für die Kreisstädter entschieden. Nach dem Wechsel tat Mettmann nicht mehr als nötig, hielt aber immer den Zehn-Tore-Vorsprung. Entscheidend für die Ratinger Niederlage war, dass beide Torhüter, Andreas Hoppe und Niklas Mack, weit unter Normalform agierten. In den ersten 22 Minuten war jeder Mettmaner Wurf ein Treffer. Die Tiedermann-Truppe kann nun eine Woche den Platz an der Sonne genießen, denn am kommenden Wochenende hat ME-Sport spielfrei.