Ausgezeichnet Omas gegen Rechts erhalten Paul-Spiegel-Preis
Erkrath · Den Omas gegen Rechts in Deutschland ist eine ganz große Ehre zu Teil gekommen: Die Initiative ist vom Zentralrat der Juden mit dem Paul-Spiegel-Preis ausgezeichnet worden. Das freut auch die „Omas“ in Erkrath.
Gegründet hat sich die Initiative in Deutschland im Jahr 2018. Die Omas, die auch gerne Opas in ihren Reihen begrüßen, setzen sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit ein. 2019 gab es in Mettmann einen Aufmarsch von Neonazis in der Innenstadt. Das war die Geburtsstunde der Omas gegen Rechts im Kreis Mettmann. Heike Linnert aus Mettmann hat die Gründung damals voran getrieben und ist auch heute noch mit viel Herzblut dabei. Regina Schweder (66) kommt aus Erkrath und war damals auch mit in Mettmann dabei, als die Omas gegen Rechts sich gegen den braunen Mob formierten. Beim Tag der Menschenrechte am 10. Dezember war sie jüngst zusammen mit ihrer Mitstreiterin Christina Greeven-Bierkämper mit einem Stand am Hochdahler Markt.
„Wir sind dort mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen, die uns in unserer Sache unterstützen und froh darüber sind, dass wir einen Gegenpol bilden“, so die ehemalige Lehrerin. Über 40 Jahre lang hat sie an einer Hauptschule in Wülfrath unterrichtet und dort ist sie auch oft mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien in Kontakt gekommen. „Da sieht man erstmal was Ungerechtigkeit bedeutet und man beginnt darüber nachzudenken, wie man den Menschen helfen kann.“ Im Moment kümmern sich die Erkrather Omas um die Stolpersteine im Stadtgebiet, die sie regelmäßig reinigen und damit daran erinnern möchten, dass sich diese Greultaten niemals wiederholen.
Die regelmäßigen Treffen und Aktionen sind jedoch, bedingt durch die verschärften Corona-Regeln, vorerst bis sich die Lage wieder beruhigt eingestellt. Wer mehr über die Omas gegen Rechts im Kreis Mettmann erfahren möchte, kann per Mail mit ihnen in Kontakt treten (omasgegenrechts.me@gmail.com).
Mehr Infos gibt es auch auf der Webseite www.omasgegenrechts.de/location/ogr-mettmann.
Der Paul-Spiegl-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und eine Auszeichnung für Zivilcourage. Sie wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden verliehen.