Nach 20 Jahren und 3,2 Mio. Besuchern erhält die Dauerausstellung ein Update Neanderthal Museum wartet mit neuen Highlights auf

Kreis · Am 10. Oktober 1996 wurde das neue Neanderthal Museum am legendären Fundort des Neanderthalers im Beisein des damaligen Bundespräsidenten und des Ministerpräsidenten feierlich eröffnet.

Dauerausstellung erhält ein Update
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Seither strömten 3,2 Millionen Besucher aus aller Welt in das multimediale Erlebnismuseum, wurden 40.000 Gruppen durch die Ausstellung geführt, gab es 42 teils spektakuläre Sonderausstellungen, wurden 20 Forschungsprojekte initiiert und begleitet sowie 13 Auszeichnungen und Preise entgegengenommen. Am 10. Oktober 2016 feierte das Neanderthal Museum nun sein 20-jähriges Bestehen. Hunderte geladene Gäste, darunter NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf, waren erschienen — zur Freude der Gastgeber Museumsdirektor Prof. Gerd-Christian Weniger, Prof. Gert Kaiser (Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Neanderthal Museum), Landrat Thomas Hendele und Prof. Barbara Schock-Werner (Vorstand der NRW Stiftung).

Und die Neugier der zahlreichen Gäste war begründet — hat doch die Dauerausstellung des Museums zum Jubiläum ein substanzielles Update erhalten. Ermöglicht wurde das Update mit maßgeblicher Unterstützung der NRW-Stiftung, des LVR, des Kreises Mettmann und der Neanderthaler Gesellschaft e.V. Konzipiert und realisiert wurde es in Zusammenarbeit mit den Firmen res d, Köln und Blank Ausstellungsbau, Düsseldorf.

Neue Vorfahren bevölkern die Dauerausstellung. Die Besucher werden Teil der großen Menschenfamilie. Im einführenden Teil der Dauerausstellung "Eine Reise durch die Zeit" erwartet die Besucher eine beeindruckende Inszenierung. Eine raumgreifende Holzkonstruktion aus über 300 verschieden großen Dreiecken stellt den menschlichen Stammbusch dar. Darauf stehen spektakuläre Hominine der niederländischen Bildhauer Adrie und Alfons Kennis, darunter so berühmte Funde wie "Lucy”. Sie erzählen über Audiotexte ihre persönlichen Geschichten aus entscheidenden Etappen der Humanevolution. Die Besucher bewegen sich zwischen diesen Figuren und werden Teil des evolutionären Stammbuschs.

Ein weiteres Highlight ist das neue Spiegelkabinett. Darin begegnen die Besucher unmittelbar unserem Vetter, dem Neanderthaler und spiegeln sich vielfach mit ihm gemeinsam — ein schönes Sinnbild für unsere genetische Verwandtschaft. Darüber hinaus informiert dieses Ausstellungselement über die Ursachen des Aussterbens der Neanderthaler. Die neuen Ausgrabungs- und Labormodelle im ArchäoWunderland illustrieren, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Archäologie und anderen Disziplinen unsere Vergangenheit rekonstruieren. Wir sehen eine große Ausgrabungsfläche sowie eine Höhlengrabung, auf denen fleißig gearbeitet wird und können den Weg eines Knochenfundes durch verschiedene Labore verfolgen.

Wer in den Forscherboxen stöbert, kann weitere Hintergrundinfos entdecken. Die Boxen wurden 2006 eingeführt und erhalten zum Update eine neue Struktur, neue Objekte und vor allem eine spezielle Kinderebene mit spielerischen Elementen und Knochen zum Anfassen. Am Ende des Rundgangs scheint das eine Tonne schwere Kino-Element unter der Decke zu schweben. Darin teilen uns Menschen aus aller Welt in Filmen ihre Haltung zu Grundthemen unserer Existenz mit, wie Glück, Liebe, Tod. Damit greifen wir die drei Grundfragen auf, die das Neanderthal Museum seit 20 Jahren zu beantworten versucht: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?

Die Fotostation am Schluss bietet die Möglichkeit, sich inmitten der Menschenfamilie aus Zeitgenossen und Vorfahren aufs Sofa zu setzen und ein Familienfoto als Erinnerung mitzunehmen. Zur Museumsnacht am Freitag, 14. Oktober, gilt von 18 bis 24 Uhr die herzliche Einladung, die neue Dauerausstellung bei freiem Eintritt zu erkunden.

(Schaufenster Mettmann)