LVR unterstützte mit mehr als 1,5 Millionen Euro die Beschäftigung behinderter Menschen im Kreis
Kreis · Das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und die rheinischen Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben haben im Jahr 2015 im Kreis Mettmann mit mehr als 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1,4) Menschen mit Behinderung und ihre Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber unterstützt.
Damit hat die finanzielle Förderung in 360 Fällen Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap geschaffen oder gesichert. Der Arbeitsagenturbezirk Mettmann erreichte im Erhebungsjahr 2014 eine Beschäftigungsquote von vier Prozent und liegt damit unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von fünf Prozent. 2015 lebten im Kreis Mettmann 41.282 Menschen mit einer Schwerbehinderung. Dies geht aus dem Jahresbericht 2015/2016 hervor, den das LVR-Integrationsamt nun veröffentlicht hat.
Rheinlandweit hat der LVR mit 49,7 Millionen Euro (Vorjahr: 47,6) die Beschäftigung schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen unterstützt. 1.348 Menschen mit Behinderung (Vorjahr: 1.156) ist die Tätigkeit auf einem sozialversicherungspflichtigen und tarif- bzw. branchenüblich entlohnten Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht worden. In 12.425 Fällen (Vorjahr: 11.575) leisteten das LVR-Integrationsamt und die rheinischen Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben finanzielle Leistungen an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen.
"2015 war ein positives Jahr, wenn man den Bericht des LVR-Integrationsamtes und seine Zahlen betrachtet", stellt Prof. Dr. Angela Faber, LVR-Dezernentin für Schulen und Integration, fest. "Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung ist im Rheinland auf 5,4 Prozent gestiegen; es wurden rund 6.000 schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen mehr als im Vorjahr bei beschäftigungspflichtigen Arbeitgebern beschäftigt. Die steigende Akzeptanz der Arbeitgeber wirkt sich hier positiv aus. Fast 26 Prozent der Arbeitgeber im Rheinland erfüllen ihre Beschäftigungsquote", so Faber weiter.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des LVR-Integrationsamtes war in 2015 die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze. Private und öffentliche Arbeitgeber haben Zuschüsse zu den Investitionskosten von über 300 neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Höhe von fast drei Millionen Euro erhalten. Insgesamt 130 neue Arbeitsplätze sind in Integrationsprojekten entstanden, zehn Projekte wurden neu gegründet. Zudem sind rund 1,4 Millionen Euro für rein investive Maßnahmen zur Schaffung von behinderungsgerechten Arbeitsplätzen an Integrationsprojekte geflossen.
Die künftigen Herausforderungen sieht Christoph Beyer, Leiter des LVR-Integrationsamtes, vor allem durch die kommenden Arbeitsplatzanforderungen in der Industrie 4.0: "In ein paar Jahren werden mehr Maschinen miteinander kommunizieren als Menschen. Für Menschen mit und ohne Behinderung kann die technische Entwicklung Vorteile wie Nachteile bringen. Fest steht, dass sich neue Möglichkeiten zur individuellen Unterstützung für Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben eröffnen. Das LVR-Integrationsamt begleitet diesen Wandel in der Arbeitswelt sehr eng und mit dem erforderlichen Fachwissen. Es steht sowohl den Menschen mit Behinderung als auch ihren Arbeitgebern als verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung."
Im Rheinland leben fast 926.000 Personen mit einer Schwerbehinderung — rund 7.000 mehr als bei der letzten Erhebung im Jahr 2013. Rund 90 Prozent der schwerbehinderten Menschen im Rheinland sind älter als 45 Jahre. Den höchsten Anteil der schwerbehinderten Menschen an der erwerbstätigen Bevölkerung hat die Altersgruppe der 45- bis 55-Jährigen mit fast zwölf Prozent.
Der Jahresbericht 2015/2016 des LVR-Integrationsamtes ist als Broschüre oder als PDF-Datei im Internet kostenlos erhältlich: www.publikationen.lvr.de