Betrunkene Straftäter außer Rand und Band

Kreis · Am frühen Dienstagabend gegen 17 Uhr wurde ein 51-jähriger Polizeibeamter, der sich in Zivil auf dem Weg zu seiner Ratinger Dienststelle befand, auf der Fester Straße in Ratingen-Ost zunächst Zeuge eines Verkehrsunfalles.

Er beobachtete zwei junge Männer, die verbotener Weise gemeinsam auf einem Fahrrad unterwegs waren, in Höhe Peter-Kraft-Straße ohne Fremdeinwirkung zu Fall kamen und auf die Straße stürzten. Genauso wie die leider noch unbekannte Fahrerin eines dunklen Kleinwagens, welche den Unfall als Zeugin aus nächster Nähe beobachtet hatte, stoppte auch der Polizeibeamte sein Fahrzeug mit Warnblinkanlage auf der Straße, um den Unfallort abzusichern und den beiden Männern Erste Hilfe leisten zu können.

Dabei stellte sich aber sehr schnell heraus, dass die zwei 20- und 21-jährigen Ratinger äußerlich scheinbar unverletzt, dafür aber nicht unerheblich alkoholisiert waren. Die beiden jungen Männer rappelten sich eigenständig vom Boden auf und wollten dann sofort deutlich torkelnd den Unfallort verlassen. Daraufhin gab sich der 51-Jährige mit vorgehaltenem Ausweis eindeutig als Polizeibeamter zu erkennen und forderte die zwei Betrunkenen auf, am Unfallort zu bleiben. Gleichzeitig forderte er über sein Handy Verstärkung an, die auch nur wenig später von der nahen Polizeiwache eintraf.

In der Zwischenzeit aber eskalierte die Situation bereits. Die Betrunkenen beleidigten den Polizeibeamten, vor inzwischen zahlreich aufmerksam gewordenen Anwohnern und Zeugen, lautstark und auf übelste Art und Weise, griffen diesen dann auch noch körperlich an. Es entwickelte sich eine Rangelei, bei welcher beide Beschuldigten brutal auf den Polizeibeamten einschlugen und sogar nach dessen Kopf traten. Hierbei erlitt der Beamte mehrere nicht unerhebliche Verletzungen.

Als nur wenig später erste polizeiliche Unterstützungskräfte am Einsatzort eintrafen, versuchten die zwei Straftäter zu flüchten, wurden jedoch von mehreren couragierten Zeugen daran gehindert und aufgehalten, bevor die Beschuldigten von der Streifenwagenbesatzung ergriffen und gefesselt werden konnten. Auch gegen uniformierte Polizeikräfte leisteten die zwei Beschuldigten massiven Widerstand durch Beißen und Spuken, begleitet von massiven persönlichen Drohungen sowie übelsten Beleidigungen und Beschimpfungen.

Kaum hatten die von einer weiteren Streifenwagenbesatzung zusätzlich verstärkten Polizeibeamten die Situation scheinbar unter Kontrolle, schaltete sich ein weiterer 21-jähriger Ratinger in das Geschehen ein. Der ebenfalls deutlich alkoholisierte Ratinger filmte die Vorgänge am Einsatzort mit einem Handy, störte die Festnahmen der zwei Straftäter, in dem er sich immer wieder bewusst und gewollt in den Weg stellte, um die Maßnahmen der Polizei zu behindern.

Gleichzeitig beschimpfte der die Polizeikräfte ebenfalls lautstark. Als er deshalb aufgefordert wurde sich zu entfernen, griff er eine 24-jährige Beamtin an, welcher er sein Handy gegen den Kopf schlug und diese leicht verletzte. Als daraufhin die Personalien des Angreifers festgestellt werden sollten, leistete auch dieser Beschuldigte aktiven Widerstand bis auch er schließlich überwältigt, gefesselt und festgenommen werden konnte.

Alle drei Beschuldigten wurden der nahen Polizeiwache zugeführt. Dort leitete die Ratinger Polizei diverse Strafverfahren gegen alle Beschuldigten ein. Die sofort eingeschaltete Staatsanwaltschaft ordnete die ärztliche Entnahme gleich mehrerer Blutproben an, da nicht nur Promillewerte zwischen 0,9 und 1,5 Promille bei allen Beschuldigten festgestellt wurden, sondern zusätzlich auch der Verdacht besteht, dass die zwei "Fahrradfahrer" zusätzlich unter Drogeneinfluss gestanden haben könnten.

Im Zuge weiterer Ermittlungen stellte sich später heraus, dass das beim Unfall benutzte Fahrrad wahrscheinlich zuvor gestohlen wurde und dass gegen den 21-jährigen Fahrrad-Sozius ein Haftbefehl vorliegt. Dieser Beschuldigte wurde deshalb zeitnah an eine Justizvollzugsanstalt übergeben. Die beiden anderen Beschuldigten verblieben auf Anordnung der Staatsanwaltschaft bis zu ihrer Ausnüchterung im Polizeigewahrsam.

Die Ratinger Polizei bedankt sich in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich bei den couragierten Zeugen, die die Flucht von zwei Beschuldigten verhinderten und den eingesetzten Polizeikräften bei den durchgeführten Festnahmen zur Hilfe kamen. Als wichtige Zeugin gesucht wird aktuell noch die leider unbekannte Fahrerin eines dunklen Kleinwagens (eventuell Smart), welche den Fahrradsturz der zwei Betrunkenen aus unmittelbarer Nähe beobachtete, zunächst ebenfalls zur Hilfe eilte, dann aber im Zuge der weiteren Eskalation davonfuhr. Sie wird gebeten, sich bei der Polizei in Ratingen, Telefon 02102 / 9981-6210, als Zeugin zu melden. Der verletzte 51-jährige Polizeibeamte ist aktuell nicht dienstfähig und befindet sich bis auf weiteres in ärztlicher Behandlung seiner teils massiven Verletzungen.

(Schaufenster Mettmann)