Batterieprobleme im Winter: Richtig Starthilfe leisten
Kreis · Die Temperaturen im Winter sind eine echte Belastungsprobe für Autobatterien. Wenn der Wagen nicht anspringt, ist Starthilfe oft der Retter in der Not. Der ADAC Nordrhein erklärt die Grundregeln, damit das Überbrücken des Autos klappt:
Vorab verrät ein Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs, ob Starthilfe überhaupt möglich ist. Gerade bei modernen Autos mit aufwendiger Bordelektronik ist das wichtig, um nichts falsch zu machen. Steht das liegen gebliebene Fahrzeug an einer befahrenen Straße oder an einer unübersichtlichen Stelle, muss der Platz zunächst mit dem Warndreieck abgesichert werden. Während der Arbeiten an den Fahrzeugen sollten alle Beteiligten eine Warnweste tragen.
Zuerst wird das rote Kabel mit dem Pluspol des Spenderautos verbunden. Das andere Ende gehört an den Pluspol des Pannenautos. Das schwarze Kabel verbindet anschließend den Minuspunkt des Spenderautos mit dem Masseanschluss/Massepunkt des Pannenautos oder einer freien metallischen Stelle am Motorblock. "Wer die Reihenfolge missachtet oder die Pole verwechselt, riskiert teure Schäden an der Fahrzeugelektrik. Auf keinen Fall darf das schwarze Kabel an die Batterie des Pannenautos angeschlossen werden, sonst können Funken entstehen, die mögliche Knallgase entzünden und die Batterie zerstören", rät Heinz-Gerd Lehmann, Technikexperte des ADAC Nordrhein.
Nachdem der Motor des helfenden Autos gestartet wurde, kann auch beim Pannenfahrzeug ein Startversuch unternommen werden. "Falls es nicht klappt, nochmal alle Polzangen auf ihren korrekten Sitz kontrollieren und nach kurzer Zeit erneut probieren. Nach mehreren erfolglosen Startversuchen sollte man aufhören, um keinen Schaden an der Batterie und bei Benzinern durch unverbrannten Kraftstoff im Kat zu riskieren", empfiehlt Lehmann.
Springt das Pannenfahrzeug an, sollten beide Autos noch einige Minuten laufen und im Empfängerauto größere Verbraucher wie Gebläse, Lüftung und Licht eingeschaltet werden. Nach erfolgreicher Starthilfe wird zunächst das schwarze Kabel vom Spenderauto, dann vom Empfängerfahrzeug getrennt und schließlich das rote Pluskabel entfernt (Spenderauto, Pannenauto). Um die Batterie wieder aufzuladen, ist eine längere Fahrt auf möglichst freien Strecken notwendig. Autofahrer sollten nach einer Starthilfe unbedingt auf Fehlermeldungen des Fahrzeuges achten. Bei Fehlfunktionen gilt: Sofort anhalten und zum Beispiel die ADAC Pannenhilfe oder eine Werkstatt anrufen.
Wichtig: Damit das Überbrücken eines Autos gelingt, sollte dass Starthilfekabel der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen und einen Kabelquerschnitt von mindestens 16 Millimetern (für Benziner) und 25 Millimetern (Diesel) haben. Die Pol-Zangen müssen komplett in Kunststoff eingehüllt sein. Nur die Kontaktteile in der Zangenspitze dürfen aus Metall bestehen.
Ein Video zum Thema finden Sie hier: https://youtu.be/Dmg2IpjyH98