Mettmann hat jetzt auch einen Hoppeditz Schelmisch in die neue Session
Mettmann · Das Fest Komitee Karneval (FKK) hielt sein Versprechen und zauberte am vergangenen Sonntag, pünktlich zum Start der fünften Jahreszeit, eine jecke Überraschung aus dem Hut: Mit einem eigenen Hoppeditz mausert sich die Kreisstadt zu einer wahren Narrenhochburg.
Der Hoppeditz alias Michael Heinemann ließ es sich nicht nehmen, in seiner Begrüßungsrede so manches durch den Kakao zu ziehen. Dabei kamen die Baumaßnahmen am Düsselring ebenso schlecht weg, wie die Medienpräsenz des Bürgermeisters oder die renovierungsbedürftige Stadthalle. Auch das Verkehrschoas auf Mettmanns Straßen ließ der Hoppeditz nicht unerwähnt. In seinem Grab bekam er nicht nur den Lärm der Blechkarawanen mit, sondern konnte Dank eines Wasserrohrbruchs gleich noch ein Bad nehmen.
Der erste Auftritt des Mettmanner Hoppeditz fand im Anschluss an die eigentliche Jahreshauptversammlung des FKK im Frankenheim statt. Auch das neue Zugmotto ist nun bekannt. "Wer braucht Kölle oder Mainz? Mettmann ist die Nummer eins!" wurde von den Mitgliedern gewählt, mit einer Stimme Vorsprung. Somit ist jetzt alles bereit für den Zug 2019, der am 2. März stattfinden wird. Besonders erfreulich: Auf dem Jubiläumsplatz gibt es keine Baustelle mehr, so dass dort wieder das jecke Zentrum sein wird. "Einen weiteren Hotspot mit Musik und Getränkewagen richten wir aber auch wieder am Königshofplatz ein", verspricht FKK-Vorstandsmitglied André Clasen.
Auch die Finanzierung von rund 4.600 Euro ist gesichert, doch damit sind die Rücklagen des Vereins, der sich größtenteils aus Mitgliederbeiträgen und Sponsoren finanziert, nahezu aufgezehrt. Mit neu angebotenen Unternehmermitgliedschaften soll das Finanzloch in den Vereinskassen jedoch gestopft werden. Für 111,11 Euro können sich Unternehmen eine Mitgliedschaft sichern und das Mettmanner Brauchtum fördern. Anlässlich des Jahreshauptversammlung unterschrieb Frankenheim-Inhaber Mladen Ivankovic als erster Unternehmer die neue Mitgliedschaft, gefolgt von Dieter Kircher von Möller Verbindungselemente GmbH.
Die Hoppeditz-Rede im Wortlaut:
"Dank W-Lan im Sarge mit der Welt verbunden,
hab ich so manches in Mettmann recht schräg empfunden.
Was ist das für ein Miteinander in dieser schönen Stadt?
Jeder schimpft auf jeden ein, habt ihr das nicht mal satt?
Jeder darf seine Meinung äußern, das ist ein gutes Recht,
nur feindet doch einander nicht an, das ist beschämend und schlecht!"
"Willste was erleben und in der Schlange stehen,
dann musste nicht unbedingt zum Rewe gehen,
fahr doch mit der Droschke auf der Düsseldorfer Straß,
da stehste stundenlang im Stau, das ist mal ein Spaß.
Was sind das denn für lustig Leut‘, die im Rathaus sitzend planen heut?
Sind es gar die gleichen, die planten an der Breite Straß?
Wer hat denn da zu lang geschnüffelt mit der Nas‘ am Auspuffgas?"
"Was muss ich stets und ständig lesen: Die Straßen sind kaputt?
Der Düsselring gar selbst liegt bald nur noch in Asch‘ und Schutt?
Das soll'n die armen Bürger zahlen? Das kann doch wohl nicht sein!
Das ist nicht nur verwerflich, sondern obendrein gemein!
Vielleicht sollt‘ ich mit meiner Narrenkapp‘ ins Rathaus einmarschieren
und dem Kollegen Dinkelmann das Näschen mal polieren!
Vielleicht machen wir gleich gemeinsan ein Foto von uns Zwei,
schließlich ist bei jedem Termin ein Haftrichter — öhm Hofberichterstatter — dabei.
Die schreiben fleißig jeden Tag, was Herr Dinkelmann so macht,
ob er heute Fahrrad fährt, Boule spielt oder Schach..."