Mettmanner Schülerin unterstützt die Friday for Future-Demos „Meine Intention ist Angst“

Greta Thunberg hat sie gegründet, die Klimabewegung „Fridays for Future“. Und zahlreiche Jugendliche folgen dem Beispiel der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin, die zu öffentlichen Demonstrationen aufruft.

Die 16-jährige Eva aus Mettmann setzt sich auch künstlerisch mit dem Thema Umweltschutz auseinander.

Foto: Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme

Auch Eva (16) aus Mettmann ist dem Ruf der Bewegung gefolgt und hat gemeinsam mit Freunden bereits an zwei Großdemonstrationen in Düsseldorf teilgenommen.

„Wir haben zunächst im Internet ein Video von Greta Thunberg gesehen und uns angesprochen gefühlt“, erinnert sich Eva. Vor dem Mettmanner Rathaus wollten sie jedoch nicht demonstrieren, da bot sich von der Größer her eher Düsseldorf an. Der Wunsch, eine solche Demo zu besuchen, wuchs stetig. „Anfänglich waren wir wirklich aufgeregt. Wir wussten ja nicht, was auf uns zukommt.“

Mit selbst gebastelten Plakaten bestückt, wechselte die Aufregung schnell in Euphorie. Etliche Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene schlossen sich den Demozügen an, die von der Düsseldorfer Altstadt in Richtung Landtag führten. Die Ziele der Demonstranten sind vielseitig, im Fokus aber gleich: „Der Klimawandel muss aufgehalten werden“, sagt Eva. „Meine Intention ist die Angst. Angst vor Hitzewelle, Dürren, Hungersnöten, Wasserknappheit, Konflikten, Hurrikans, Zerstörung, Massenaussterben vieler Tierarten, Großbränden, Luftverschmutzung, Krankheiten, Starkregen, Überflutungen, Flucht und zusammengefasst viel Leid“, zählt Eva ihre Ängste auf. Dabei möchte sie jedoch nicht pessimistisch klingen.

„Klimawandel ist ein abstrakter Begriff, mit dem viele Menschen nichts anfangen können. Deshalb zählt sie ihre Ängste auf und fasst sie für sich mit dem „Klimawandel“ zusammen. Intensiv hat sich die Oberstufenschülerin des Heinrich Heine- Gymnasiums mit den Themen Umweltschutz und Klimawandel auseinander gesetzt. „Jeder Mensch kann bei sich im Kleinen anfangen, sein Leben zu ändern. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die sich zu sehr dem Leistungsdruck unterwirft. Ich bin mir sicher, dass auch eine minimalistische Lebensweise erstrebenswert wäre.“

Dies kann jedoch nicht jeder nachvollziehen. Manche Bekannte sind skeptisch, kritisieren die naturnahe Haltung der Schülerin sogar teilweise. „Es ist eben nicht cool, sich für die Umwelt einzusetzen. Besonders der Begriff ’Öko’ ist in diesem Zusammenhang negativ belastet.“ Auch in der Schule gibt es keine Rückendeckung . Teilnahmen an Demos werden als Fehlstunden gewertet. „Wir haben jedoch auch sehr engagierte Lehrer, die sich mit dem Thema intensiv auseinander setzen.“ Die Kritik, dass Schüler die Fridays for Future- Demos nur nutzen, um die Schule zu schwänzen, kann Eva verstehen. „Die meisten Demonstranten, die ich getroffen habe, stehen jedoch intensiv für die Sache ein. Dort denkt kaum jemand daran, nur ein paar Schulstunden zu schwänzen. Ich würde mir jedoch auch wünschen, dass die Demonstrationen an schulfreien Tagen stattfinden. Besonders freitags habe ich wichtige Fächer und fehle ungerne. Deswegen habe ich ich auch einmal in den Osterferien demonstriert.“

In Zukunft möchte Eva noch intensiver für ihre Ziele einstehen und wünscht sich auf kommunaler Ebene ein Umdenken. „Nicht nur die Politiker sind gefragt, sondern wir alle. Wir könnten klimafreundlicher bauen, uns vermehrt auf erneuerbare Energien konzentrieren und den Plastikmüll vermeiden.“ So wünscht sie sich einen „Unverpacktladen“, der Lebensmittel zur Eigenabfüllung bereithält. Ähnliche Konzepte gibt es bereits. „Ich bin mir sicher, dass auch die Mettmanner solche Angebote wahrnehmen würden.“

(TB)