Keine großen Überraschungen
Mettmann · Die Podiumsdiskussion des Veranstalters Gesellschaft Verein zu Mettmann (GVM) am vergangenen Donnerstag im Hotel Wyndham Garden verlief im wahrsten Sinne des Wortes glimpflich.
Die vier Bürgermeisterkandidaten Andrea Rottmann, Norbert Danscheidt, Thomas Dinkelmann und Ziad Moughrabi spielten sich die erste halbe Stunde den Ball zu - auf große Meinungsverschiedenheiten konnte die gut 250 Bürgerinnen und Bürger vergeblich warten. Viel Überraschendes konnte das Publikum trotzdem nicht erfahren. In erster Linie wiederholten die BMK immer wieder ihre Wahlkampfschwerpunkte. Das Thema Verwaltung erhielt bereits in der ersten Fragerunde höchste Beachtung. Einig waren sich allerdings alle: Wir können das und wir werden viel verändern. SPD- Kandidatin Rottmann zeigte sich im Vergleich zu ihren männlichen Gegenspielen am redegewandtesten. Die vorgegebene Höchstdauer von einer Minute Sprechzeit wurde für die Politikerin des Öfteren zu knapp. Ihrem Wahlkampfmotto "Mutig für Mettmann" blieb sie treu. Mutig setzte sich die SPDlerin gegen Finten aus dem Publikum durch.
Erst das Thema Wirtschaft brachte nach gut 30 Minuten etwas Schwung in die Runde. Während Thomas Dinkelmann das Thema doch lieber kompetenteren Fachkräften überlassen möchte, sind sich die anderen Kandidaten einig: Wirtschaft ist Chefsache. "Ein Bürgermeister muss über alles Bescheid wissen und wirtschaftliches Verständnis haben", so Rottmann. Für ihren Standpunkt, alle Unterlagen erst über den Tisch des Stadtoberhauptes schicken zu wollen, erhielt die Dame des Abends jedoch Gelächter. Für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung sprachen sich alle potenziell zukünftigen Stadtoberhäupter aus. "Auch müsse ein Bürgermeister neben der Leitung der Verwaltung, die Interessen der Stadt repräsentieren und die unterschiedlichen Meinungen der Fraktionen zum Wohle Mettmanns ausloten können", so Ziad Moughrabi. Der unabhängige Kandidat setzte sein Fachwissen besonders im Bereich Marketing ein. Der Vertriebsleiter erntete für spitze Bemerkungen über unnötige Geldausgaben, wie beispielsweise Kunstobjekte im Goldberger Teich, Applaus.
Die erste Publikumsfrage zum Thema Bildung und der Schaffung einer Gesamtschule ging ebenfalls an den jüngsten Kandidaten. "Abgesehen von der Tatsache, dass Mettmann eine Gesamtschule braucht, würden sie ein gut funktionierenden Gymnasium in Mettmann schließen?", lautete die Frage. An dieser Stelle zeigte sich bei Moughrabi die fehlende Fachkenntnis im Bereich der einzelnen Entscheidungsprozesse einer Stadtverwaltung. "Eine großflächige Elternbefragung müsse stattfinden, eine neue Schulform müsse mindestens vierzügig beginnen, Realschule und Gymnasien würden gleichermaßen gefährdet werden", lauteten die Antworten der Mitstreiter. Im Hintergrund hielt sich CDU- Kandidat Norbert Danscheidt. Seine Antworten waren zwar immer präzise auf dem Punkt- der Mann mit der meisten Verwaltungserfahrung wusste wovon er sprach- trotzdem blieben emotionale Reden und Antworten Seitens der CDU aus.
Der gebürtige Mettmanner ist sich sicher, dass Mettmann sich nicht in dem Maße entwickelt hat, wie es hätte sein müssen. Eine Antwort blieben jedoch alle Kandidaten schuldig, wie eine genaue Weiterentwicklung Mettmanns auszusehen habe. Auch nach der entscheidenden Publikumsfrage, wie sich die Kandidaten Mettmann in zehn Jahren vorstellen, erhielten die gespannten Bürger nur ausweichende Antworten. Einen klaren Gewinner aus der Kandidatenreihe gab es an diesem Abend nicht. Es lässt hoffen, dass weitere Zusammentreffen der Kandidaten mehr Aufschluss bringen.