Eine beliebte Schulform
Mettmann · Der Tag der offenen Tür hat an der Carl- Fuhlrott Realschule in Mettmann feste Tradition.
Interessierte Eltern und künftige Schüler hatten jetzt die Möglichkeit, einen Vormittag hinter die Kulissen zu blicken und Fragen zum Schulalltag zu stellen. Lehrer und Schüler präsentierten ihre Schule. Schnell wurde spürbar, dass zwischen allen Beteiligten ein freundschaftliches und kollegiales Miteinander herrscht. "Wir haben tolle Lehrer", berichtet Schülersprecher Ferhat. Der Zehntklässler verkaufte gemeinsam mit weiteren Klassenkameraden Kakao, Waffeln und Plätzchen. "Wir geben alle auf einander Acht. Hier wird niemand ausgegrenzt, das macht unsere Schule so besonders."
Nicht ohne Grund wurde die Schule kürzlich als "Schule ohne Rassismus" ausgezeichnet. "Bei uns wird Integration groß geschrieben", berichtet Christina Bethke. Die Schulleiterin ist seit 2008 im Amt und steht hinter dem Konzept Realschule. Die immer wieder aufflammende Diskussion über eine Gesamtschule kann sie, die über 20 Jahre an Gesamtschulen gearbeitet hat, nicht nachvollziehen. "Eine Realschule bietet feste Strukturen. Schüler werden nicht ihren Leistungen entsprechend hoch- oder runtergestuft. Wir haben zudem in Mettmann ausreichend Möglichkeiten, das Abitur zu erlangen." Dass die Realschule in Mettmann ihre Daseinsberechtigung hat, zeigen auch die Anmeldezahlen. So startete das vergangene Schuljahr vierzügig. "Auch im Jahr zuvor gab es drei sehr volle Klassen."
Nicht nur Kinder mit einer lupenreinen Realschulempfehlung haben die Chance, die Einrichtung an der Goethestraße zu besuchen, auch Kinder mit Hauptschulempfehlung gehen diesen Weg. "Die Entscheidung obliegt letztlich den Eltern. Wir leisten besonders in der Unterstufe verstärkt Förderarbeit, um die Kinder in den richtigen Fächern zu unterstützen", so Bethke. Die Überlegung, leistungsschwächere Schüler ab der siebten Klasse in den Hauptfächern ihren Leistungen entsprechend zu unterrichten, wurde kürzlich im Schulausschuss diskutiert. "Die Überlegung lautet, an unserer Schule einen Hauptschulbildungsgang anzubieten. Der sieht vor, dass die Schüler einen vollwertigen Hauptschulabschluss bekommen, wenn die Leistungen für die Mittlere Reife nicht ausreichend sind."
Um den künftigen Fünftklässlern einen Einblick in die einzelnen Fächer zu bieten, gab es am Tag der offenen Tür zahlreiche Mitmachaktionen. So wurde im Biologieraum eine Zwiebel skalpiert und unter dem Mikroskop genauer unter die Lupe genommen. Im Fachraum Chemie ging es mit Laborversuchen weiter. Im Kunstraum wiederum wurde ein kompletter Kreativ- Workshop angeboten. "Die Schüler sind mit Elan bei der Sache und freuen sich darauf, ihre Schule zu präsentieren", so Bethke abschließend.