Neubürger im Stadtgeschichtshaus Einbürgerung ruft Emotionen hervor
Mettmann · Zum mittlerweile vierten Mal lud die Stadtverwaltung Mettmanner Neubürger anlässlich einer feierlichen Einbürgerungsfeier ins Stadtgeschichtshaus ein. Dass die Anwesenden jedoch nicht erst vor kurzen in der Kreisstadt wohnhaft, sondern teilweise schon viele Jahre oder gar Jahrzehnte mit Mettmann eng verwurzelt sind, gibt Bürgermeister Thomas Dinkelmann in seinem Grußwort zu bedenken.
„Der Schritt zur Einbürgerung bedarf einer besonderen, gebührenden Wertschätzung“, so Dinkelmann, der sich sicher ist, dass Heimat für einen gewissen Zeitraum durchaus teilbar ist. „Lange Zeit haben wir Deutschen uns aus der Historie heraus davor gesträubt, den Begriff Heimat zu verwenden. Dabei ist er ein solch schöner Begriff, der weniger mit dem Ort, sondern besonders mit den Menschen in Zusammenhang steht und auch auf mehrere Orte aufgeteilt werden kann.“
Dass Integration eine wichtige Aufgabe einer Kommune darstellt und in Mettmann seit Jahren aktiv gelebt wird, untermauert Dinkelmann mit einem Blick in die Vergangenheit. So habe es bereits seit den 60er Jahren besonders durch den Arbeitgeber Georg Fischer, der Gastarbeiter größtenteils aus Bosnien nach Mettmann zog, einen großen Zustrom von Menschen gegeben. „Bis vor den zweiten Weltkrieg war Mettmann eher klein und durch Handwerk und Landwirtschaft geprägt.“ Mittlerweile ist die Kreisstadt mit ihren kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten jedoch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Ein Vorteil, den auch neu zugezogene Bürger nutzen können. „Als ich 1989 nach Mettmann zog, waren es besonders die Feste, die mich mit Menschen in Kontakt gebracht haben“, erinnert sich der Bürgermeister, der die Einladung zur Teilnahme an diversen Angeboten gerne an die Anwesenden weitergab.
Dass eine solche Einbürgerung aber auch emotionale Empfindungen hervorrufen kann, verrät Dr. Luciana Martena. Die ehemalige Integrationsvorsitzende hatte im vergangenen Jahr den Schritt der Einbürgerung gewagt und ein völlig neues Vaterlandsgefühl entwickelt. „Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich meine Urkunde zur Einbürgerung erhielt. Ich hatte das Gefühl, mit meinen Füßen nun auf dem Boden eines neuen, zweiten Vaterlandes zu stehen“, so Dr. Martena, die seit ihrem 14. Lebensjahr in Deutschland wohnt und gebürtig aus der italienischen Region Apulien stammt. „Mir war es wichtig, auf allen Ebenen am Stadtgeschehen teilnehmen zu dürfen.“