Die Stellungnahme von ME-Impulse
Mettmann · Hier die komplette Pressemitteilung von ME-Impulse im Wortlaut:
"Wir bedauern, dass unser Organisationsleiter den Entschluss gefasst hat, den Weinsommer nicht mehr zu organisieren. Wir verstehen seine Entscheidung und tragen sie selbstverständlich mit.
Unter den aktuellen Bedingungen der stetig steigenden Sicherheitsauflagen, die der Genehmigungsbehörde als unumgänglich erscheinen und unter dem Eindruck eines unkooperativen Umgangs miteinander sehen wir keine Möglichkeit, den Weinsommer 2019 auszurichten.
Das Mettmanner Fest "Der Weinsommer" wurde in den letzten neun Jahren von Menschen mit Leidenschaft organisiert und veranstaltet, die mit ihrer Arbeit einen enormen Wert für Mettmann kreiert haben. Ehrenamtlich, mit viel Herzblut, mit Liebe zum Detail und vor allem mit Liebe zum Menschen. Denn sie machen es für Menschen.
Hier gilt unser Dank einmal mehr vor allem dem Organisationsleiter Jens-Christian Holtgreve.
Aber eines gilt genauso: Bei solchen Veranstaltungen ist neben Teamwork ein hohes Maß an Kooperationswille und Sinn für das Gemeinwohl gefragt. Auch ein Verein kann unter den heutigen komplexen Bedingungen alleine nicht agieren. Um gemeinsam mit allen Akteuren zielführend zu arbeiten ist gegenseitiges Vertrauen notwendig. Das führt dann dazu, dass der eine da unterstützt, wo der andere gerade Schwierigkeiten hat. Teamgeist eben. Das hat in den ersten Jahren des Weinsommers gut funktioniert.
An dieser Stelle legen wir Wert darauf, unsere Haltung zum Thema Sicherheit zu verdeutlichen: Es ist unstrittig und eindeutig unsere gemeinsame Auffassung, dass die Sicherheit der Menschen Priorität hat. Genauso ist es allerdings unsere Auffassung, dass es eine 100%ige Sicherheit nicht geben kann. Es gilt, das eine zu tun ohne das andere zu lassen.
Also besteht die Aufgabe der beteiligten Protagonisten bei jedweder Veranstaltung darin, die bestmöglichen Kompromisse zu finden. Und das geht nur, indem alle Beteiligten vertrauensvoll und kompromissbereit miteinander arbeiten. Es gilt also bei allen Entscheidungen gemeinsam abzuwägen und zu einem gemeinsamen Ziel zu kommen.
Dies scheint uns nicht mehr gegeben. Wenn um 10 cm hier und ein paar Stühle dort (nur Beispiele) diskutiert wird, kann es nach vernünftigem Abwägen und menschlichem Ermessen nicht mehr um die Sache gehen.
Wir haben bereits an anderer Stelle darauf verwiesen, dass Entscheidungsgrundlage nach unserer Auffassung auch immer die Lebenswirklichkeit sein sollte. Und an dieser Stelle müssen wir uns gemeinsam fragen, wieviel Lebensfreude, wieviel Miteinander, wieviel soziales Leben, wieviel Leben also wollen wir den etwaigen Risiken opfern? Wir glauben, dass die Veranstalter des Weinsommers in der Vergangenheit stets die richtigen Abwägungen getroffen haben und im Sinne einer liebenswerten und sicheren Veranstaltung entschieden haben. Und damit im Sinne einer lebenswerten Stadt.
In der Vorbereitung des Weinsommers 2017, als die Tour de France zu Besuch kam, tauchten erstmals Unstimmigkeiten auf. Unstimmigkeiten bezüglich Zuständigkeiten von bisher klar definierten Abläufen. Nun wurde erstmalig alles und jedes bisher Gewohnte in Frage gestellt.
Immer neue Anforderungen seitens der Stadt haben den Druck auf die Veranstalter stetig erhöht. Neue Forderungen wenige Tage vor Veranstaltungsbeginn lassen sich kaum umsetzen. Vor allem die fehlende Gesprächs- und Kompromissbereitschaft hat diesen Druck aufgebaut.
Uns als Veranstalter werden immer kurzfristiger immer höhere Hürden in den Weg gestellt.
Künftig können wir uns mit derartigen Verfahren bei der Organisation des Weinsommers nicht mehr arrangieren, da wir den unbedingten Willen zur gemeinsamen und kompromissgesteuerten Umsetzung gefährdet sehen.
Das ändert nichts an unserer Grundhaltung: Es kann nur gemeinsam gehen. Was dazu notwendig ist, haben wir oben skizziert.
Wir bedauern sehr, dass eine Diskussion unserer Vorschläge bzw. eine Kompromissfindung unter Beteiligung/Anhörung der relevanten Sicherheitsbehörden nicht möglich scheint.
Den Schluss macht ein Zitat vom CDU-Fraktionschef im Mettmanner Rat. Richard Bley hat zuletzt folgende Absicht formuliert: "Bei den freiwilligen Ausgaben müssen wir darauf achten, dass das ausgegebene Geld einen entsprechenden Mehrwert generiert. Daher verbieten sich weitgehend allein von der Stadt durchzuführende Maßnahmen. Stattdessen müssen wir Ehrenamtler genauso unterstützen. Unsere feste Absicht ist es, Veranstaltungen wie den Weinsommer und den Blotschenmarkt, aber auch das Schützenfest in bewährten Händen stattfinden zu lassen. Der hier geschöpfte Mehrwert lässt sich nicht hoch genug einschätzen."
Gemäß unseren Ideen, Idealen und Prinzipien bleiben wir natürlich jederzeit dialog- und kompromissbereit, im Interesse unserer Mitglieder und unserer Stadt.
Andreas Konrad (Sprecher Mettmann-Impulse e.V.)"