Die Seibelquerspange wurde eröffnet
Mettmann · Die Seibelquerspange wurde heute Morgen in einer kleinen Feststunde eröffnet. Die erste Fahrt auf der neuen Straße wurde in einem historischen Schnauzenbus der Rheinbahn von 1929 durchgeführt.
Bürgermeister Bernd Günther zerschnitt das rote Band gemeinsam mit seinem Vorgänger Bodo Nowodworski, seinem Nachfolger Thomas Dinkelmann, Landrat Thomas Hendele, Kurt-Werner Geschorec vom Bauamt und Dezernentin Ulrike Haase. "Ich bin froh über diesen Meilenstein in der Geschichte Mettmanns", sagte ein sichtlich gut gelaunter Bernd Günther in seiner Rede und dankte explizit dem Landrat und dem Kreis Mettmann für die Unterstützung der Baumaßnahme. "Gemeinsam mit der Osttangente bringt die Seibelquerspange zukünftig eine Entlastung der Innenstadt."
Landrat Thomas Hendele äußerte sich zu den Diskussionen über die neue Straße und sprach sich klar für die Baumaßnahme aus. "Der Verkehr ist nun einmal da, daran können wir nichts ändern, wenn wir den Menschen nicht das Autofahren verbieten wollen. Deshalb mussten wir verkehrstechnisch reagieren, um den untragbaren Zustand für die Innenstadt zu verändern." Zum "angeblich fehlenden Verkehr" auf der Osttangente sagte Hendele: "Mit der Inbetriebnahme der Seibelquerspange wird sich der Verkehr aus dem Bergischen hin nach Düsseldorf nun nicht mehr durch die Innenstadt quälen, sondern über die Osttangente und die Seibelquerspange am Zentrum vorbei laufen." Hendele sprach von einem "guten Tag für die Stadt Mettmann".
Die als innerörtliche Entlastungsstraße gebaute Seibelquerspange liegt nordöstlich der Mettmanner Innenstadt. Sie stellt die Verbindung zwischen Nordstraße/Schwarzbachstraße und Johannes-Flintrop-Straße her und wird den Verkehr aufnehmen, der heute über die Johannes-Flintrop-Straße und die Schwarzbachstraße den Jubiläumsplatz passiert. Die Seibelquerspange wird dabei, laut Stadt, "entscheidend zur Verringerung der Lärm- und Abgasemissionen im Stadtkern beitragen und neue Möglichkeiten der Gestaltung des innerstädtischen öffentlichen Raums eröffnen. Die Innenstadt kann sich dadurch am Jubiläumsplatz neu aufstellen." Kritiker befürchten nun unhaltbare Zustände für die Anwohner der Nord- und Berliner Straße. Über beide Straßen wird nun der Verkehr laufen.
"Der Fahrbahnquerschnitt wird mit einer Fahrspur in jede Richtung und einem einseitigen Geh- und Radweg von drei Meter Breite ausgebaut. Beginnend auf Höhe des Buswendeplatzes an der Schwarzbachstraße und auslaufend in einem Kreisverkehr auf der Johannes-Flintrop-Straße umfasst die Seibelquerspange eine Gesamtlänge von rund 570 Metern. Der Hammerbach sowie die Querung des städtischen Baubetriebshofs werden mit Brückenbauwerken überspannt", schreibt die Stadt zu ihrer Baumaßnahme.
Für die Erstellung der Seibelquerspange wurden rund 12.500 m² Verkehrsfläche, zwei Brücken, 60 m Stützwände, 250 m Schallschutzwände und 200 m Entwässerungskanäle erbaut. Dabei wurden 15.000 m³ Erdbewegungen ausgeführt, 3.000 m³ Beton und 450 t Stahl verbaut sowie 9.000 m² Asphaltstraße, 3.500 m² Betonpflasterflächen für Geh- und Radwege hergestellt.
Die Gesamtprojektkosten einschließlich Planungs- und Bauleitungskosten, Baugrunduntersuchungen und Grunderwerb liegen bei ca. 12 Mio. Euro, der vom Land Nordrhein-Westfalen gewährte Zuschuss beträgt rd. 4,60 Mio. Euro.
Die Bauarbeiten der Umgehungsstraße hatten im Juni 2013 begonnen, der erste Spatenstich erfolgte am 2. August 2013. Nach gut zweijähriger Bauzeit wurde die Straße heute dem Verkehr übergeben, Restarbeiten in den Randbereichen werden noch bis Ende des Jahres 2015 erfolgen.