Die Innenstadt wird zur Großbaustelle
Mettmann · Die Wirtschaftsförderung Mettmann hatte am Dienstagmorgen zum Business-Frühstück in das Ev. Gemeindehaus geladen.
Auf dem Programm stand - neben dem zwanglosen Austausch der Mettmanner Geschäftsleute bei Kaffee und belegten Brötchen die Vorstellung der Baumaßnahmen, von der die Mettmanner Innenstadt ab 2015 für knapp zwei Jahre betroffen sein wird. Und die haben es in sich. "Ich beschönige nichts, das wird heftig", sagte Dr. Stephan Kopp, Leiter der Abteilung Bauen und Gebäudemanagement bei der Stadt. Gesetzt den Fall, alles wird genehmigt, wovon Dr. Kopp ausgeht, werden drei Baumaßnahmen in der Mettmanner Innenstadt durchgeführt. So müssen Strom-, Wasser- und Telekomleitungen ausgetauscht, die Kanäle erneuert und zu guter Letzt durch eine "Straßenverschönerung" die Bodenbeläge erneuert werden. An die betroffenen Einzelhändler der Innenstadt gewandt, sagte Dr. Kopp: "Das sind Riesenmaßnahmen, die nicht ohne Schmutz und Beeinträchtigungen vonstatten gehen können." Um die Umstände für die Händler und Bürger so ertragbar wie möglich zu machen, plant die Stadt ein Baumanagement, das während der Arbeiten von 2015 bis 2017 für die Betroffenen da sein wird und zwischen Händlern und Bauträger vermitteln kann. Zunächst sollen im Februar 2015 die Hausanschlüsse erneuert werden, das soll jedoch relativ unproblematisch erfolgen.
Trotz des guten Willens, den die Stadt durch die Fragestunde im Gemeindehaus zeigte, überwogen bei den Anwesenden die kritischen Töne. Vor allem die Angst vor Umsatzeinbußen prägte die Stimmung der Geschäftsleute. "Wir sind auf die Erreichbarkeit durch unsere Kunden angewiesen", sagte Axel Ellsiepen, Vorsitzender von Mettmann Impulse und Inhaber von Bovensiepen. Er und seine Nachbarn werden besonders hart getroffen, denn direkt vor ihren Geschäften muss die Mühlenstraße aufgerissen werden, um vier Meter tief verlegte Kanalrohre auszutauschen. Anders als bei den anderen Kanalarbeiten wird hier keine Erneuerung bei geschlossener Bodendecke durchgeführt werden können. "Der U-Bahnbau in Düsseldorf hat für ein Sterben der Geschäfte rund um die Linie gesorgt", mahnte ein Teilnehmer die Stadt. "Denken Sie an uns, sonst ist hier bald alles neu, es gibt nur keine Geschäfte mehr!"