Schulbau Verein „BildungsBrückenBauen“ gegründet

Kreis · Ende 2018 folgte der Kreis Mettmann dem Aufruf des Deutschen Landkreistages und fasste den Beschluss, sich der Initiative der kommunalen Spitzenverbände "1000 Schulen für unsere Welt" anzuschließen. Ziel dieser Initiative ist es, in Entwicklungsländern den Bau von Schulen voranzubringen.

Der Vorstand des neu gegründeten Vereins „BildungsBrückenBauen“.

Foto: Kreis Mettmann

Dem einstimmigen Beschluss folgte eine Phase der Sondierung, die zur Überlegung führte, einen Förderverein zu gründen, um die Akquise von Mitteln für die Schulbauten zu erleichtern. Der Verein soll darüber hinaus das Verständnis für die Entwicklungszusammenarbeit fördern, Initiativen im Kreisgebiet in diesem Bereich unterstützen und zur aktiven Mitarbeit anregen.

Bestehend aus Vertretern aller Fraktionen im Kreistag sowie Fachleuten aus den Schulen und der Wirtschaft traten die ersten Vereinsmitglieder jetzt im Kreishaus zur Gründungsversammlung zusammen. Zur ersten Vorsitzenden wählten die Mitglieder die frühere Schuldezernentin des Kreises, Ulrike Haase. Weitere Vorstandsmitglieder sind Kreisdirektor Martin M. Richter, Rechtsdezernent Nils Hanheide, Gabriele Riedl vom Regionalen Bildungsbüro des Kreises, die Kreistagsmitglieder Ingmar Janssen und Annette Mick-Teubler sowie Berufskollegleiter Peter Schwafferts. Die Schirmherrschaft hat Landrat Thomas Hendele.

Einen Namen hat sich der Verein natürlich auch gegeben: "BildungsBrückenBauen". Er wurde gemeinsam mit der Vereinssatzung von den Gründungsmitgliedern beschlossen. Die Satzung sieht als Vereinszwecke sowohl die Sammlung von Mitteln, den Bau von Schulen und die Unterstützung derselben, als auch bewusstseinsbildende Arbeit im Kreisgebiet vor.

Hinsichtlich des Schulbaus ist sie bewusst offengehalten, damit – auch auf der Grundlage von entwicklungspolitischem Engagement im Kreisgebiet – Schulen auf unterschiedlichen Kontinenten und in verschiedenen Ländern gebaut und unterstützt werden können.

Die bewusstseinsbildende Arbeit soll dazu beitragen, das vielfältige entwicklungspolitische Engagement im Kreis sichtbarer zu machen und die Akteure stärker zu würdigen. Damit engagiert sich der Kreis neben den Klimabausteinen auch in den entwicklungs- und bildungspolitischen Bausteinen der Agenda 2030.

"Mit der Vereinsgründung ist zugleich auch der Startschuss für die Mittelakquise für einen Schulbau in Mali als erstes Projekt des Vereins gefallen", berichtet Landrat Hendele. Warum Mali? "Mali ist eines der ärmsten Länder der Erde und erlebt seit 2012 eine schwere Krise, in der auch die Bundeswehr im Rahmen eines UNO-Kontingents unterstützend tätig ist.

Schließlich ist Mali auch eines der wichtigsten Herkunfts- und Durchreiseländer für Flüchtlinge nach Europa, deren Situation ja in ihren Heimatländern verbessert werden sollte", weiß Vereinsgeschäftsführerin Gabriele Riedl. Sie arbeitet im Regionalen Bildungsbüro des Kreises und war zuvor mehrere Jahre in Mali in der Entwicklungshilfe tätig, kennt die dortigen Strukturen genau und hat beste Kontakte in die Region.

So eine Schule kostet in Mali ca. 50.000 Euro, optional können noch Ausstattung, Lehrerwohnungen und eine Solaranlage hinzukommen. Vereinsvorsitzende Ulrike Haase ist bereits voller Tatendrang: "In den kommenden Sitzungen des Vereins werden wir das Projekt konkretisieren und beraten, wie es bestmöglich vorangebracht werden kann."

Der Verein muss noch beim Amtsgericht angemeldet und vom Finanzamt anerkannt werden; beides ist vorbereitet und wird nun in die Wege geleitet.