Mettmann Impulse wendet sich noch einmal an die Ratsmitglieder "Der Kunde entscheidet, wo er einkauft und lässt sich nicht von Stadtplanern umerziehen"

Mettmann · Mettmann Impulse hat sich noch einmal explizit zur Innenstadtentwicklung geäußert und richtet sich in einem eigenen offenen Brief ebenfalls an die Ratsmitglieder.

Axel Ellsiepen, der Vorsitzende, schreibt darin: "Als Werbegemeinschaft der Stadt Mettmann steht Mettmann Impulse für die Sichtweise des Handels und die wirtschaftlichen Aspekte der Innenstadt. In diesem Zusammenhang kritisieren wir die derzeitigen Verkehrsplanungen für den Bereich der unteren Johannes-Flintrop-Straße/Breitestraße."

Ellsiepen schreibt, es wären im ursprünglichen Integrierten Handlungskonzept aus dem Jahr 2012 "richtige und wichtige Maßnahmen vorgesehen gewesen, wie eine gute und unkomplizierte Erreichbarkeit der Innenstadt für den motorisierten Zielverkehr sowie die Schaffung von zusätzlichen Parkflächen". Nun wären allerdings im Jahr 2015 durch das Planungsamt Maßnahmen geplant worden, die diesen Aspekten geradezu kontraproduktiv entgegen stünden. Ellsiepen nennt die Sperrung der Flintrop-Straße, die Wegnahme der Abbiegespur auf der Talstraße sowie den Wegfall von Parkplätzen auf der Breitestraße.

"Wir sehen in dieser Umkehr der ursprünglichen Planungen ein falsches Signal zur Belebung der Innenstadt und fordern die Rückkehr zum Strategiekonzept 'öffentlicher Raum 2013'", schreibt Ellsiepen. "In unseren Augen hat der Wirtschaftsstandort Mettmann samt Handel erheblichen Einfluss auf die gesamte Thematik der Innenstadtgestaltung. Die Innenstadt lebt davon, attraktive Geschäfte, einen guten Branchenmix sowie vielschichtige Angebote für die Besucher der Innenstadt zu bieten. Allein das starke Umfeld der umliegenden Wirtschaftszentren gilt es zu kompensieren und in der Innenstadt für genügend Attraktivität für einen regen Besucherstrom zu sorgen."

Ellsiepen befürchtet, dass die derzeit 5000 täglich ankommenden Fahrgäste der Rheinbahn bald gar nicht mehr das Bedürfnis hätten, auszusteigen. Ellsiepen: "Selbstverständlich gilt es, die Innenstadt möglichst verkehrsberuhigt zu gestalten, den Durchgangsverkehr aus der Stadt zu halten und dem Zielverkehr dennoch die Möglichkeit zu geben, den innerstädtischen Bereich von allen Seiten anzufahren. Gut erreichbare Parkplätze zum bequemen Einkauf sind bei der Nahversorgung von entscheidender Funktion. Dabei gilt es Umfahrungswege zu vermeiden und ohne große Ortskenntnisse den zielführenden Zugangsweg zu finden."

Der Kunde entscheide laut Ellsiepen, wo er zukünftig seine Einkäufe erledige und lasse sich nicht von Stadtplanern umerziehen. Mettmann Impulse wiederholt in diesem Zusammenhang noch einmal das Angebot, einen runden Tisch zu organisieren, an dem Fachleute beteiligt sind.

Zudem möchte ME-Impulse mittels einer Erfassung und Ortung von Smart-Phone-Daten den Kundenstrom durch einen externen Dienstleister analysieren lassen. Ellsiepen: "Diese Zahlen werden für uns ausgewertet und liefern direkte Ergebnisse der Innenstadtfrequenz. Künftige Veränderungen und Auswirkungen einer geänderten Verkehrsführung werden frühzeitig messbar und korrigierende Maßnahmen können veranlasst werden. Diese fundierten Daten machen den Erfolg des integrierten Handlungskonzeptes sichtbar."

(Schaufenster Mettmann)