DGB: 6.800 Rentner im Kreis Mettmann in Minijobs Anstieg um 14,3 Prozent in den letzten fünf Jahren
Immer mehr Rentner im Kreis Mettmann müssen dazu verdienen, weil die Rente nicht ausreicht.
Zu diesem Ergebnis kommt der DGB-Kreisverband Mettmann nach einer DGB-Analyse über die Entwicklung der Erwerbstätigkeit der „Über65-Jährigen“ im Kreis Mettmann. „Die Rentenkürzungsprogramme der vergangenen Jahre produzieren Altersarmut. Schon heute sind viele Rentner gezwungen, dazu zu verdienen. Die Frage ist, wie lange die Menschen das durchhalten. Bis 69, 73 oder 78 Jahren? Sicher ist, dass irgendwann Schluss ist mit dem Minijob und die Rente auf Niedrigniveau verbleibt. Die Lösung der Rentenfrage kann folglich nicht im dauerhaften Hinzuverdienen von Ruheständlern liegen, die ihr Arbeitsleben hinter sich haben‘‘, so die DGB-Kreisverbandsvorsitzende Silke Iffländer.
Der DGB-Untersuchung zufolge waren am 31. März 2019 im Kreis Mettmann 6.800 Personen über 65 Jahren in Minijobs beschäftigt. Zum selben Stichtag fünf Jahre zuvor waren es 5.951. Das bedeutet eine Steigerung von 14,3 Prozent.
„Von den 6.800 Minijobbern waren 3.622 Männer und 3.178 Frauen, was die Schlussfolgerung zulässt, dass beide Geschlechter betroffen sind, obwohl die aktuelle Rentenhöhe von Frauen auch im Kreis Mettmann mit durchschnittlich 700 Euro im Monat deutlich hinter der der Männer mit 1.220 Euro im Monat zurücksteht“, so der DGB.
Verantwortlich für den Anstieg der Minijobs bei immer mehr Ruheständlern ist für den DGB die Rentengesetzgebung. Lag das Rentenniveau im Jahr 2000 noch bei 53 Prozent des Durchschnittslohns, beträgt es aktuell nur noch rund 48 Prozent und kann bis 2030 auf 45 Prozent absinken. „Eine Rente, die im Jahr 2000 beispielsweise 1.000 Euro betrug, ist im Jahr 2030nur noch 800 Euro wert! Diese Politik erzeugt Altersarmut und muss geändert werden“, so Iffländer.