500 Flüchtlinge leben jetzt in Mettmann
Mettmann · Nachdem gestern 28 neue Migranten nach Mettmann gekommen sind, leben zum jetzigen Zeitpunkt offiziell 500 Flüchtlinge in Mettmann.
Das teilt die neue Amtsbereichsleiterin Schule, Jugend und Sport und Nachfolgerin von Astrid Hinterthür, Ute Piegeler, jetzt mit. Piegeler (49) ist Diplomverwaltungswirtin und hat vor ihrem Job in Mettmann bereits im Kreis für die Stadtverwaltungen in Hilden und Langenfeld gearbeitet. In Langenfeld war sie als stellvertretende Fachbereichsleiterin für Schulen und Kindergärten eingeteilt. Ute Piegeler ist gebürtige Mettmannerin und ist Erkrath aufgewachsen, wo sie auch ihr Abitur gebaut hat.
Um dem ungebremst großen Zuzug Herr zu werden, möchte die Stadt über kurz oder lang die Sportplätze an der Gruitener Straße und Spessartstraße nutzen, um dort Unterkünfte aufzubauen. Leichtbauweise aus Holz oder Stahl wird angedacht. Zudem ist man im Dialog mit dem Bauverein und dem Bauunternehmer Paeschke, um preiswerte Wohnungen anbieten zu können. Diese sollen jedoch nicht ausschließlich für die Flüchtlinge genutzt werden, wie Bürgermeister Thomas Dinkelmann betont. "Sozialer Wohnungsbau wird durch Fördermittel des Landes bezuschusst." Neue Wohnungen könnnten auf der Georg-Fischer-Straße entstehen, wenn die alten, sanierungsbedürftigen Häuser dort abgerissen würden. Die Stadt wird dafür einen Bebauungsplan aufstellen. Dann wäre Platz für genossenschaftlichen Wohnungsbau da. Dort sollen Menschen mit geringem Einkommen leben können.
Kurzfristiges Ziel ist nun, die beiden Sporthallen des KHG an der Laubacher Straße wieder für den Schulsport nutzen zu können. Eigentlich sollten die dort untergebrachten Migranten schon im Dezember an die Seibelstraße in leerstehende Bürogebäude umziehen. "Doch wir hatten Verzögerungen bei der Lieferung der Küchen", sagt Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. "Das ist ein Problem, viele Betriebe erleben momentan einen Boom und nehmen erst einmal alle Aufträge an, ohne alle Leistungen gewährleisten zu können."
Im Rathaus hofft man nun, dass die Menschen im Januar umziehen können. Keine Veränderung gibt es für die kleine Gymnastikhalle am KHG, die als "Reserve" weiterhin umgebaut bleibt. Thomas Dinkelmann: "Wir wissen nicht, wieviele Flüchtlinge noch kommen werden. Die Bezirksregierung in Arnsberg weist uns die Flüchtlinge zu." Rückfragen seien allerdings sehr schwierig, wie Dinkelmann verrät. "Da geht grundsätzlich nie jemand an den Apparat, wenn wir anrufen."
Kurt-Werner Geschorec teilt mit, dass die Stadt ein zusätzliches Bürogebäude ebenfalls als Unterkunft anmieten wollte, das bis zu 200 Menschen hätte unterbringen können, dieser Abschluss jedoch "geplatz" sei. Gründe wurden nicht genannt, auch nicht, wo sich die Gebäude befinden.