3,3 Millionen teurer!

Mettmann · Die Seibelquerspange wird viel teurer als bisher angenommen. Rund 3,3 Millionen Euro mehr müssen nun aufgebracht werden, da viel mehr verunreinigte Erde abgetragen und entsorgt werden muss als angenommen.

In einer kurzfristigen Pressekonferenz erläuterte Baudezernent Kurt Werner Geschorec im Beisein von Bürgermeister Bernd Günther wie es zu den Mehrkosten kommen konnte. "Es handelt sich um ein schwieriges Baugelände", sagte Geschorec im Rathaus. Eine Überprüfung des Bodens vor dem Bau hätte keine Verschmutzung in dem Ausmaße ergeben wie sie sich nun darstelle. Zumindest eine Teilschuld gibt Geschorec dem Ingenieurbüro, das mit der Bauleitung für die Seibelquerspange von der Stadt beauftragt worden ist. "Trotz einer guten und aufwändigen Vorbereitung sehen wir uns jetzt mit Altlasten und Verunreinigungen des Bodens konfrontiert, die so nicht zu erwarten waren", sagte Geschorec. So sei Altöl regelrecht in ein Bohrloch "geschossen". Wobei die Kosten für die Entsorgung des ölverschmierten Bodens mit "nur" 340 000 Euro veranschlagt werden. Woher das Öl stammt, weiß niemand, es scheint jedoch schon seit vielen Jahrzehnten im Boden zu sein. Verärgert zeigte sich die Stadtspitze über die Tatsache, von der Baufirma erst verspätet informiert worden zu sein. "Hätten wir schon im April von den Verschmutzungen gewusst, hätte das unsere Entscheidung, weiterzubauen jedoch in keinem Fall geändert", sagte Geschorec.

Die Mehrkosten für die Seibelquerspange, die nun auf die Stadt zukommen, sollen durch Investitionsverschiebungen für 2014 gedeckt werden, wie etwa beim Regenrückhaltebecken an der Kantstraße oder der Umgestaltung der Freiheitstraße. Spekulieren, ob die Seibelquerspange mit den Gesamtkosten von nun mehr als 12 Millionen Euro (die Zuschüsse vom Land von 4,6 Millionen inklusive) so durch den Stadtrat gegangen wären, wollte Bürgermeister Bernd Günther nicht. Die Frage stellt sich jedoch jedem Mettmanner...

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)