„Kleine Sauereien gehören dazu“
Kreis · Am 12. Juni liest Jürgen von der Lippe in der Stadthalle aus seinem neuen Buch "Beim Dehnen singe ich Balladen". Wir haben vorab mit ihm darüber gesprochen.
Tagtäglich ist Jürgen von der Lippe auf der Suche nach Ideen. Auf der Suche nach neuen Einfällen und Erlebnissen, nach Anekdoten und kleinen Schelmereien. "Auf meinem Schreibtisch steht ein Ideenkasten, in den all diese Einfälle des tägliche Lebens hereinkommen", sagt der Musiker und Kabarettist, der am 12. Juni in die Erkrather Stadthalle kommt. "Beim Dehnen singe ich Balladen", heißt sein neues Buch, das im Januar erschienen ist und schon jetzt auf der Spiegel-Bestsellerliste zu finden ist. Es sind fiktive Erzählungen und Glossen die darin zu finden sind, bei von der Lippes Lesungen wird daraus Stand-up-Comedy. Große Abwechslung sei dabei garantiert, verspricht der Künstler. "Es gibt dabei kaum ein Thema, das ich verschone", sagt er. Ob Kants Wahrheitsgebot oder Männer auf dem Pissoir — seine Erzählungen sind eine bunte Mischung aus dem Leben. Kritiker werfen von der Lippe vor, dass er zu viel über Sex rede und auch nicht gewillt sei, das zu verändern. Der Künstler kontert: "Das kommt vielen vielleicht so vor, weil die meisten bei diesem Thema ganz besonders aufmerksam sind." Kleine Sauereien gehören jedoch einfach zu einem unterhaltsamen Kabarett-Abend dazu. "Das ist einfach Handwerkszeug, das es braucht", sagt er. "Daran kommt keiner vorbei. Auch ich nicht." Doch anspruchsvolle Comedy vertrage das durchaus, solange man nicht unter die Gürtellinie schlage. Und nicht zu viel Zeit für dieses Thema verschwende. Eine vernünftige Mischung mache den Erfolg aus.
Seit 40 Jahren reist Jürgen von der Lippe, der mit bürgerlichem Namen Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp heißt, durch die Republik. An über 300 Orten hat er mittlerweile schon gelesen und gesungen. Und auch bei seinem aktuellen Programm nimmt das Singen eine wichtige Rolle ein. In verschiedenen Stimmen wird er seine Glossen vortragen, teils wird er mit dem Bauch reden. Und dann hat er auch noch eine Blockflöte mit dabei.
Restkarten für die Lesung am 12. Juni um 20 Uhr gibt es beim Schaufenster Mettmann, Mühlenstraße 17.