Gaff nicht in den Himmel …

Mettmann · … ist der Name des Luther-Oratoriums von Matthias Nagel, das am 1. Oktober in der evangelischen Kirche in der Freiheitsstraße aufgeführt wird.

Markus Diehl, Claudia Köther, Edith Frank und Thomas Danscheidt (v.l.n.r.) mit den Ankündigungsplakaten zum Luther Oratorium.

Foto: RG

Das Luther-Oratorium ist ein gemeinsames Projekt des Gospelchors 'Die Senfkörner‘ unter der Leitung von Oliver Richters und der evangelischen Kantorei Mettmann zum Abschluss des Lutherjahrs. Die Gesamtleitung des Projekts hat Stephan Lux in Vertretung für die Kantorin Roselies Evang übernommen, die aus gesundheitlichen Gründen momentan nicht im Dienst ist.

Neben modernen und kritischen Texten aus der Feder von Dieter Stork sind viele Liedtexte von Luther enthalten, denn der hat längst nicht nur die bekannten Thesen verfasst, für die wir in diesem Jahr 500 Jahre Reformation gefeiert haben. Mehr als 20 Liedtexte im aktuellen evangelischen Gesangsbuch stammen von Luther und sind bis heute inhaltlich aktuell. Einen prägenden Einfluss hatten aber nicht nur die Liedtexte, sondern auch die zahlreichen Predigten und Druckschriften Luthers. Auch der Titel des Oratoriums stammt aus einer Luther-Predigt, die sich auf das Gleichnis des barmherzigen Samariters bezieht.

Für die Chöre waren die Proben eine neue Erfahrung in der sie sich jeweils auf ganz andere Texte und Gesänge einließen, als sie sie gewöhnlich im eigenen Repertoire haben. "Das war ungewohnt für beide Seiten", erklärt Claudia Köther, Mitglied des Gospelchors. "Aber je öfter man es gesungen hatte, desto besser gefiel es", ergänzt Markus Diehl von der Kantorei. Neben den von Luther übernommenen Liedtexten gibt es freche und kritische Texte aus neuerer Zeit. Der rote Faden zwischen Sprecheinlagen und musikalischen Einlagen bleibt aber Luther. Geprobt haben sie zuerst jeweils für sich. Jetzt, da sich das Luther-Oratorium nähert, nehmen die gemeinsamen Proben zu. Den Mitgliedern beider Chöre gefällt, dass es weniger Wartezeiten für die Chormitglieder gibt. Dadurch, dass es weniger Einsätze von Solisten gibt, sind alle gemeinsam viel öfter in den Gesang eingebunden. Einsätze von Solisten gibt es natürlich trotzdem und die gehören Thomas Busch und Sarah Bern, die mit ihren Einlagen Luther und seine Frau verkörpern. Viele Darstellungen stammen aus der zweiten Lebenshälfte Luthers und präsentieren Luther nicht einseitig als Helden oder Heiligen, sondern als Mensch und Theologen mit Stärken und Schwächen.

Das Luther-Oratorium vermittelt ein facettenreiches Bild der Reformation, aus dem viele formulierte Gedanken zur Bibelauslegung und der göttlichen Gnade, zu Krieg und Frieden oder zu Gerechtigkeit in Politik und Wirtschaft erstaunlich aktuell klingen.

Das Luther-Oratorium wird am 1. Oktober in der Evangelischen Kirche in der Freiheitsstraße aufgeführt. Eintrittskarten sind zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 8 Euro) an der Abendkasse zu erhalten. Für Familien ist eine Familienkarte zum Gesamtpreis von 25 Euro erhältlich. Beginn ist 18 Uhr.

(Schaufenster Mettmann/RG)