Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Behindertenvereins Die BSG richtet Deutsche Meisterschaft im Hallenboccia aus

Mettmann · 60 Jahre besteht die Behinderten Sport Gemeinschaft BSG Mettmann bereits. Weit über 170 Mitglieder trainieren regelmäßig in 13 verschiedenen Gymnastikgruppen, angefangen von Wassergymnastik bis hin zum Hallenboccia.

Der Vorstand des BSG Mettmann e.V., Hans Stauff, Brigitta Bölte und Sigrid Ehrhard, blickt einem besonderen Sportereignis in Mettmann entgegen.

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Für Sigrid Ehrhard ist das Angebot des Vereins, der auch nicht behinderten Menschen die Teilnahme ermöglicht, ein echter Zugewinn für die Kreisstadt. "Im Kreis Mettmann zählen wir gerade einmal sieben Behindertensportvereine. Die Nachfrage nach unseren Angeboten ist groß. Wir haben Mitglieder aus allen umliegenden Städten", so die Vorsitzende. Als weiteres Leistungsangebot kann die BSG Mettmann durch vorhandene Fachübungsleiter Reha-Sportmaßnahmen anbieten. "Nicht selten werden die Reha-Patienten im Anschluss auch Mitglieder. Die Teilnahme in normalen Sportvereinen ist für viele Personen irgendwann nicht mehr möglich", verrät Hans Stauff. Das Vorstandsmitglied agiert seit Jahrzehnten im organisatorischen Hintergrund und weiß, dass die Frustrationsgrenze bei Sportlern, die eine Behinderung haben, irgendwann groß ist. "Im BSG macht man mit Gleichgesinnten Sport. Hier zählt zudem die Geselligkeit." Und die gibt es nicht ausschließlich in den Trainingseinheiten, sondern wird auch in gemeinsamen Feiern oder Fahrten zelebriert. "Wir veranstalten regelmäßig barrierefreie Reisen, die uns schon durch ganz Europa geführt haben", sagt Stauff, der die Reisen selbst organisiert.

Dass Sport fit und aktiv hält, beweist der Blick auf die vereinsinterne Altersstruktur. "Unsere Mitglieder beginnen meist zwischen 40 und 50 Jahren mit dem Sport. Das älteste aktive Mitglied ist weit über 80. Wir führen aber auch einen 93-jährigen Herren in unserer Liste, der bis vor kurzer Zeit noch das Sportangebot genutzt hat." Besonders beliebt ist die Bewegung im kühlen Nass. "Die Wassergymnastik wird sehr gut angenommen. Leider fällt dieses Angebot in den Sommermonaten aus. Die Möglichkeit, die Kurse im Naturfreibad fortzuführen, ist nicht gegeben. Die Anfahrt ist schwierig und auch die kühle Wassertemperatur ist ungeeignet", erklärt Hans Stauff.

Als besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr hat sich die BSG Mettmann als Austragungsort für die 14. Deutsche Meisterschaft im Hallenboccia in der Sporthalle an der Kreisberufsschule Flurstraße beworben. "Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Wir erwarten am 14. und 15. September 120 Teilnehmer aus 17 Vereinen und 12 Bundesländern. Das wird ein großes Ereignis für Mettmann", freut sich Sigrid Ehrhard, die selbst als Teilnehmerin in einer Dreiermannschaft an den Start gehen wird.

Insgesamt weist der Verein 24 aktive Bocciaspieler auf. "Wie wir die Gruppen zusammensetzen, muss noch organisiert werden. Zunächst ist es für uns wichtig, dass an dem Tag ausreichend Helfer vor Ort sind, die den Ablauf sichern", so die Vorsitzende. Auch die Finanzierung muss gestemmt werden. "Sponsoren sind immer herzlich willkommen." Als Schirmherrin konnte der Verein die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll gewinnen. "Die Eröffnung wird zudem durch Bürgermeister Thomas Dinkelmann vorgenommen. Wir hoffen, dass ausreichend Besucher diesem besonderen Sportereignis beiwohnen werden."

Um die Unterbringung der zahlreichen Teilnehmer zu gewährleisten, werden seit Wochen barrierefreie Hotel- und Pensionszimmer gesucht. "Dies geschieht alles in Eigenregie. Es wäre wünschenswert, wenn es für solche Zwecke Listen geben würde. Da könnte auch die lokale Tourismusbranche von profitieren", ist sich Stauff sicher. Näheres zum weitreichenden Leistungsangebot des Vereins unter www.bsg-me.de.

(Schaufenster Mettmann/TB)