VdK fordert eine nachhaltige Rentenpolitik

Kreis · Der Rentenversicherungsbericht 2017 war Thema im Bundeskabinett. Die Ministerrunde will die Senkung des Rentenbeitrags um 0,1 Punkte auf 18,6 Prozent beschließen.

Diese soll ab Anfang 2018 greifen. Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, kommentiert dies wie folgt: "Wenn der Bericht zu dem Ergebnis kommt, dass die Rentenkasse mit dem Eintritt geburtenstarker Jahrgänge ins Rentenalter in den kommenden Jahren verstärkt unter Druck gerät, dann darf der Rentenbeitrag jetzt nicht gesenkt werden. Es geht um eine langfristige Sicherung der Rentenkassen, deshalb sollte vorausschauend und nicht kurzfristig geplant werden. Wir brauchen eine nachhaltige Rentenpolitik, die mit den Rücklagen der Rentenversicherung sorgfältig umgeht.

Die Finanzspielräume sollten wir für die Bekämpfung von Altersarmut, insbesondere für Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente, und für das wichtige Feld der Rehabilitation eingesetzt werden. Die für 2018 prognostizierte Rentenerhöhung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer mehr Menschen mit sehr niedrigen Bezügen ins Rentnerleben starten. Insbesondere Erwerbsminderungsrentner leben wegen der hohen Abschläge oft an der Armutsgrenze. Viele Frauen sind ebenfalls von Altersarmut betroffen.
Wer Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung bezieht, profitiert überhaupt nicht von den Rentenerhöhungen.

Deswegen fordert der Sozialverband VdK für diese Personengruppe einen Freibetrag von 200 Euro für Leistungen aus der Rentenversicherung. Auch bleibt die Sorge wegen des weiterhin absinkenden Rentenniveaus, das bereits jetzt unter 48 Prozent liegt.

Wir fordern, dass die Talfahrt des Rentenniveaus gestoppt und das Rentenniveau perspektivisch auf 50 Prozent angehoben wird. Die Rentnerinnen und Rentner hätten deutlich mehr Geld in der Tasche, wenn die rentenmindernden Faktoren in der Rentenanpassungsformel endlich gestrichen werden."

(Schaufenster Mettmann)