Schwerer Verkehrsunfall und gewalttätige Angehörige
Kreis · Am Mittwochabend gegen 18.40 Uhr befuhr ein 28-jähriger Mann aus Velbert mit seinem blauen Opel Astra die Berliner Straße (L74) in Velbert-Mitte.
In Höhe des Hauses Nr. 2 liefen in der abendlichen Dunkelheit zwei dunkel gekleidete Fußgängerinnen auf die regennasse Fahrbahn, um diese nach Aussagen unbeteiligter Zeugen eiligst in Richtung des Hauses Nr. 2 zu überqueren. Die zwei 69- und 71-jährigen Frauen aus Velbert liefen zunächst gemeinsam über die zweispurige Gegenfahrbahn und dann auch gleich weiter auf die linke von zwei Fahrspuren in Richtung Neviges, auf welcher der Opel-Fahrer gerade unterwegs war. Nach Angaben des 28-Jährigen nahm er die zwei dunkel gekleideten Personen trotz vorhandener Straßenbeleuchtung erst wahr, als es bereits zur Kollision mit den zwei Frauen kam.
Beide Fußgängerinnen wurden von der rechten Fahrzeugfront und vom rechten Seitenspiegel des Opels erfasst, auf die Fahrbahn geschleudert und dabei schwer verletzt. Die 69-jährige Velberterin wurde mit einem Rettungswagen, nach notärztlicher Erstversorgung am Unfallort, in die UNI-Klinik nach Essen gebracht, wo sie zur intensivmedizinischen Behandlung verblieb. Nach ersten Auskünften der behandelnden Ärzte ist Lebensgefahr nicht auszuschließen. Die 71-jährige Unfallverletzte wurde nach notärztlicher Erstbehandlung in das Helios Klinikum Niederberg gebracht, wo sie zur stationären ärztlichen Behandlung ihrer als nicht lebensgefährlich eingestuften Verletzungen verblieb.
Der unter Schock stehende 28-jährige PKW-Fahrer blieb nach eigenen Angaben unverletzt. An seinem Fahrzeug entstand ein geschätzter Sachschaden von etwa 1.000 Euro. Für weitere Untersuchungen der Polizei zum genauen Unfallgeschehen wurde der PKW sichergestellt und abgeschleppt. Die Feuerwehr leuchtete die Unfallstelle zur Unfallaufnahme aus. Für die Dauer der Rettungs-, Bergungs-, Unfallaufnahme- und Aufräumarbeiten wurde die Berliner Straße im Bereich der Unfallstelle komplett gesperrt, der abendliche Verkehr um- bzw. abgeleitet. Dadurch kam es zu nicht unerheblichen Verkehrsstörungen im Berufs- und vorweihnachtlichen Geschäftsverkehr.
Nur kurze Zeit nach dem Unfall sammelten sich sehr schnell zahlreiche Schaulustige am Unfallort, unter denen sich nach ersten Erkenntnissen auch Bekannte, Freunde und Angehörige der zwei türkischstämmigen Unfallopfer befanden. Mehrere dieser Personen störten die Maßnahmen von Rettungsdienst und Polizei mit ihrem aufgebrachten und tumultartigen Verhalten am Unfallort ganz massiv und behinderten dabei sogar die ärztliche Versorgung der zwei Verletzten. Einzelne Personen bedrohten und beleidigten die Einsatzkräfte, griffen diese und den Unfallfahrer sogar an, beschädigten das Unfallfahrzeug zusätzlich mit Fußtritten. Der 28-jährige Unfallfahrer musste von der Velberter Polizei geschützt und vom Unfallort weggebracht werden. Die eskalierende Situation am Unfallort konnte nur durch den Einsatz polizeilicher Unterstützungskräfte beruhigt werden. Hierzu war sogar die Androhung des polizeilichen Einsatzes von Pfefferspray erforderlich. Wegen der am Unfallort gemachten Erfahrungen mussten zudem an den beiden Krankenhäusern in Velbert und Essen vorsorglich Schutzmaßnahmen veranlasst werden.
Der Einsatz am Unfallort endete erst gegen 21.30 Uhr. Die polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen zum Unfall, aber auch zu eingeleiteten Strafverfahren gegen mehrere nicht unmittelbar unfallbeteiligte Personen, dauern indes weiter an.