Arbeitsplätze sollen weiter aufgewertet werden: AWO-Arbeitgeber bieten Plus von 4,75 Prozent

Kreis · "Wer wie die AWO den Bürgern hochwertige soziale Dienstleistungen — von der Kita bis zum Seniorenzentrum — anbieten will, der muss gleichzeitig seine Beschäftigten angemessen und fair entlohnen", sagt Gero Kettler, Verhandlungsführer der Arbeitgeber bei den heute aufgenommenen Verhandlungen um den neuen Tarifvertrag AWO NRW.

Die Arbeitgeber haben sich dem Ziel verschrieben, die nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze zu garantieren und wollen gleichzeitig durch die Aufwertung der Arbeitsplätze dem Fachkräftemangel begegnen. Aus gutem Grund: Geplante Gesetzesnovellierungen lassen gravierende Neuregelungen für die Arbeitsbedingungen und Refinanzierungen in den Bereichen Kitas und Seniorenzentren erwarten: Das Land NRW hat zum einen für die nächste Legislaturperiode die schnelle Verabschiedung eines neuen Kita-Gesetzes angekündigt. Zum anderen laufen die Auseinandersetzungen um das neue Landespflegegesetz, das ab Januar 2017 unkalkulierbare Ausgaben für die Träger mit sich bringen kann.

"Trotzdem wollen und müssen wir in einem insgesamt angespannten Arbeitsmarkt auf die gewachsene Verantwortung und die gestiegenen Anforderungen bei den Fachkräften eingehen", unterstreicht Jürgen Otto, Geschäftsführer der AWO NRW. Deshalb haben die AWO-Arbeitgeber zum Auftakt der Verhandlungen ein attraktives Angebot vorgelegt, das eine weitere Anpassung des AWO-Tarifs an die die Tarife des öffentlichen Dienstes vorsieht. Angeboten wird eine Erhöhung der Entgeltleistungen um 4,75 Prozent in zwei Schritten. Damit könne es gelingen, den Spagat zu meistern und die Fachkräfte und Leitungen in der Pflege und in den Kitas weiter zu stärken, ohne gleichzeitig hohe Risiken für die Zukunft von Einrichtungen und Arbeitsplätzen einzugehen, so die AWO-Arbeitgeber.

Gero Kettler wertet das Angebot als deutliches Signal an die Gewerkschaftsseite, die er zu einem partnerschaftlichen Dialog aufforderte: "Bei anderen Anbietern gibt es ernsthafte Versuche, die Löhne etwa für Hilfskräfte massiv zu kürzen. Private Betreiber zahlen häufig gerade mal den Mindestlohn und verweigern sich Gehaltssteigerungen." Da mache die AWO ausdrücklich nicht mit: "Wir setzen auf qualifizierte und motivierte Beschäftigte in allen Berufsgruppen — und das muss sich in einer verantwortbaren Bezahlung niederschlagen."

Dazu zählt aus Sicht der AWO-Arbeitgeber aber auch, dass über Gehaltsunterschiede bei unterschiedlichen Beschäftigtengruppen gesprochen werde: Fachkräfte müssten aufgewertet werden, um die Qualität von Betreuung, Bildung und Pflege stärken und dauerhaft sicherstellen zu können.

(Schaufenster Mettmann)