Einsatz der Feuerwehr in Haan 192 Personen aus Zug befreit
Im Bereich des Bahnhofs Gruiten ist am Samstag ein Intercity der Bahn nach einem Oberleitungsschaden liegengeblieben. Die Feuerwehr Haan wurde um 19.31 Uhr mit dem Hinweis alarmiert, die Oberleitung sei auf den Zug gestürzt; circa 150 Personen befänden sich in den Waggons und könnten diese nicht verlassen.
Aufgrund der unklaren Situation alarmierte die Kreisleitstelle nach einem Stichwort Einsatzmittel für zehn zu versorgende Patienten, so dass mehrere Rettungswagen und Notärzte sowie der leitende Notarzt des Kreises und ein Führungsdienst der Feuerwehr Ratingen als organisatorischer Leiter Rettungsdienst nach Gruiten entsandt wurden. Auch der Kreisbrandmeister kam zur Einsatzstelle.
Nachdem die Bahnstrecke gesperrt und die Oberleitung stromlos geschaltet worden waren, konnte die Situation umfassend erkundet werden. In diesem Moment wurde aus dem Zug eine kollabierte Person gemeldet. Aus dem Bereitstellungsraum, der auf der dafür gesperrten K 20 n nahe der Brückenstraße eingerichtet worden war, konnte sofort ein Rettungswagen entsandt werden, der die Patientin versorgte; diese musste aber letztlich nicht in ein Krankenhaus transportiert werden.
Nachdem die Oberleitung durch den Notfallmanager der Bahn geerdet worden war, war ein gefahrloses Arbeiten auch am Zug selbst möglich. Da dieser nicht im Bereich eines Bahnsteigs stand, wurde eine Konstruktion errichtet, die den Fahrgästen ein gefahrloses Aussteigen ermöglichte. Sie wurden aus dem unwegsamen Bereich geführt und in einem Restaurant im Bahnhofsgebäude betreut, welches der Betreiber unbürokratisch dafür zur Verfügung gestellt hatte.
Die Bahn bestellte Taxis zum Abtransport der Personen. Da diese nicht ausreichten, wurden in Absprache mit dem Notfallmanager der Bahn zwei Linienbusse der Wuppertaler Stadtwerke angefordert, die die Fahrgäste zu einem Bahnhof weitertransportieren sollten. Letztlich konnte nach Freigabe der Strecke ein ICE in den Bahnhof Gruiten einfahren, der die verbliebenen Personen aufnahm und weiterfuhr.
Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit rund 70 Kräften bis 22.30 Uhr im Einsatz.