Neanderthal Museum: Weitere Barrieren für Besucher werden abgebaut
Mettmann · Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstützt die Stiftung Neanderthal Museum mit 50.000 Euro bei der Entwicklung eines Leitsystems, das künftig auch blinden und sehbehinderten Gästen einen eigenständigen Besuch der Dauerausstellung ermöglichen soll.
Das beschloss jetzt der Vorstand der NRW-Stiftung unter Vorsitz des ehemaligen NRW-Umweltministers und Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg. Als stellvertretende Präsidentin der Stiftung wird die frühere Dombaumeisterin zu Köln, Prof. Barbara Schock-Werner, demnächst die schriftliche Zusage überreichen.
Bei einer Überarbeitung der Ausstellung 2016 setzte die Museumleitung bereits Vitrinen tiefer und schaffte tragbare Hocker an, um Barrierefreiheit für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer zu erreichen. Menschen mit Sehbehinderungen konnten bisher jedoch nur bei speziellen Führungen einbezogen werden. Mit dem aktuellen Zuschuss der NRW-Stiftung entsteht für diese Besuchergruppe nun eine sichere und unabhängige Orientierung zum und im Museum. Dafür ist ein Rundlauf entlang der Betonbrüstung geplant, neue Bodenelemente sollen eine räumliche Orientierung ermöglichen, taktile Pläne und Schilder sollen Inhalte auch an Besucher vermitteln, die nicht oder nicht gut sehen können. Das Museum wird diese Ideen in enger Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Mettmann und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein umsetzen.
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung ist Eigentümerin des Museumsgebäudes und half schon mehrfach, die Ausstellungsbereiche zu aktualisieren. Rund 3.100 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 mit insgesamt 265 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.