Gorazdes Bürgermeister zu Gast im Rathaus
Mettmann · Gorazdes Bürgermeister Muhamed Ramovic hat auf einer Deutschlandreise einen kurzen Zwischenstopp in Mettmann eingelegt. Bürgermeister Thomas Dinkelmann empfing seinen Amtskollegen aus der bosnischen Stadt, die mit Mettmann seit 1998 ein formeller Freundschaftsvertrag verbindet, im Rathaus.
Im Gespräch mit Vertretern der Ratsfraktionen bekräftige Ramovic den Wunsch, die Freundschaft zwischen Mettmann und Gorazde mit einer Städtepartnerschaft zu festigen. "Allein schon aufgrund der vielen und langjährigen Beziehungen zwischen Mettmann und Gorazde bin ich für eine Städtepartnerschaft. Zwischen Mettmann und Gorazde gibt es mindestens genauso viele Kontakte und Beziehungen wie zwischen Mettmann und Laval. Mit einer Städtepartnerschaft würden wir auch einen Beitrag für das Zusammenwachsen beider Länder leisten", betonte Bürgermeister Dinkelmann.
Ramovic dankte den Mettmanner Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung und der Georg-Fischer-Stiftung "Clean Water". Sie alle hätten sich über Jahre mit vielen Aktionen und Projekten für Gorazde und seine Bewohner eingesetzt. Sein Dank galt aber auch dem Freundschaftsverein Mettmann-Gorazde, der 1988 gegründet wurde und seitdem die Beziehungen zwischen den Bewohnern beider Städte intensiv pflegt. "Es gibt nach wie vor Mettmanner, die Paten von Kindern in Gorazde sind", sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus Müller, der auch 2. Vorsitzender des Freundschaftsvereins Mettmann-Gorazde ist.
Gorazdes Bürgermeisters Ramovic lud die politischen Vertreter und Bürgermeister Dinkelmann zu einem Besuch nach Gorazde im September ein. Außerdem sprach er eine Einladung für zwei Mettmanner Künstler aus, sich im Sommer am Internationalen Kunst- und Musikfestival in Gorazde zu beteiligen, das Anfang August in der bosnischen Stadt eröffnet wird. "Wir bringen die Künstler unter und versorgen sie auch. Sie müssten nur die Anreise selbst organisieren", erklärte Ramovic.
Im Gespräch mit Bürgermeister Dinkelmann und den Vertretern der Ratsfraktionen berichtete Bürgermeister Ramovic, dass er für die Feuerwehr in Gorazde dringend ein neues Löschfahrzeug braucht. Der Fuhrpark der Feuerwehr in der bosnischen Stadt besteht aus Fahrzeugen, die nach Meinung des stellvertretenden Mettmanner Wehrleiters Matthias Mausbach schon musealen Charakter haben. Die Wehr in Gorazde hat ein deutsches Tanklöschfahrzeug, Baujahr 1972, sowie zwei alte Feuerwehrfahrzeuge aus Beständen der jugoslawischen Feuerwehr.
"Wir benötigen ein neueres, vor allem geländegängiges Löschfahrzeug, mit dem unsere Einsatzkräfte auch in unwegsames Gelände kommen", sagte Bürgermeister Ramovic. Im vergangenen Jahr mussten die Feuerwehrleute in Gorazde zusehen, wie ein Haus bis auf die Grundmauern niederbrannte, weil sie mit den Fahrzeugen nicht zu dem abgelegenen Gebäude in einem Wald heranfahren konnten, um zu löschen. "Unsere Feuerwehr hat ein Einsatzgebiet mit einem Radius von rund 100 Kilometern. Im Notfall fahren wir sogar zu Einsätzen in die Nachbarstaaten Montenegro und Serbien", erklärte Bürgermeister Ramovic.
Da die Mettmanner Feuerwehr kein Fahrzeug hat, dass demnächst ausgemustert und durch ein neues ersetzt werden muss, wollen Bürgermeister Dinkelmann und der stellvertretende Wehrleiter Mausbach versuchen, ein Feuerwehrfahrzeug für Gorazde zu finden.
Bürgermeister Ramovic bedankte sich bei Bürgermeister Dinkelmann, Mausbach und den Politikern und sprach den Wunsch aus, sie alle im September in Gorazde begrüßen zu können.