Bürger für Mettmann äußern sich zur Mettmanner Schullandschaft "Für die Errichtung einer Gesamtschule - aber unter Beibehaltung beider Gymnasien"
Mettmann · "Wie wir stets erklärt haben, halten wir das Konzept der Gesamtschule für richtig und unterstützen ausdrücklich die Einrichtung einer solchen."
Die neue Ratsfraktion "Bürger für Mettmann", bestehend aus den ehemaligen SPD-Ratsmitgliedern Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke, äußert sich zur Schullandschaft in Mettmann. "Eine Gesamtschule ist für Mettmann der richtige Schritt und es ist sehr positiv, dass viele Eltern dies genauso sehen. Dass so viele Fraktionen nun erklären, dass sie den Elternwillen respektieren, sollte für die politisch Tätigen in Mettmann eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, die keiner besonderen Erklärung bedürfte."
Allerdings weisen die ten Brinkes darauf hin, sich die Positionen der einzelnen "Akteure" genau anschauen. "Der Antrag von SPD und CDU greift zu kurz. Das Ziel bei der Einführung einer Gesamtschule kann doch nicht sein, nun alles in Frage zu stellen! Gerade die beiden Gymnasien bilden in Mettmann eine Erfolgsgeschichte", so Ina ten Brinke-Schubert. "Die beiden Gymnasien haben auch in diesem Jahr wieder so viele Anmeldungen erhalten, dass sie wohl achtzügig starten werden. Fast 60 Prozent der Schüler wurden hier angemeldet. Das ist doch gelebter Elternwille und das in Frage zu stellen, geht an der Wirklichkeit - und am Elternwillen - vorbei. Es muss um ein Konzept geben, wie man eine Gesamtschule neben den beiden Gymnasien einführen kann. Dabei ist nicht allein die räumliche Situation entscheidend. Die zuständige Behörde des Landes NRW hat in den letzten Monaten einer Reihe von Anträgen auf Errichtung einer Gesamtschule nicht entsprochen - auch weil die inhaltliche Basis nicht ausreichte."
Laut "Bürger für Mettmann" müsse bei es bei einer Gesamtschule darum gehen, dass sie die beiden bestehenden Gymnasien im gymnasialen Bereich ergänzt und den Real- und Hauptschülern eine ordentliche Perspektive bietet. "Die gymnasiale Ergänzung ist aber gerade deshalb so wichtig, damit die Gesamtschule eben gerade nicht den Ruf einer Art 'Resteschule' erhält - das Argument, weshalb so viele Eltern die Sekundarschule abgelehnt haben, obwohl es niemand offen aussprechen mochte. Die Gesamtschule muss mit ihren Angeboten gleichwertig neben den anderen Schulen wahrnehmbar sein", sagt Daniel ten Brinke.
Gerade im Bereich der Oberstufe müsse es laut ten Brinke zu Kooperationen zwischen den Schulen kommen. "Nur weil man eine Schule mehr hat, werden es ja nicht automatisch mehr Schüler für die Oberstufe", sagt er. "Es muss daher eine konzeptionelle Kooperation zwischen den Schulen erarbeitet werden, bei dem neue Angebote entstehen und jede Schule für sich Schwerpunkte entwickeln kann, damit jede für sich identifizierbar bleibt und die Gesamtheit des Angebotes eine Daseinsberechtigung für alle drei Schulen in Mettmann bildet."
Auch wenn es sich auf den ersten Blick wie die Quadratur des Kreises anhört, so ist dies doch die Basis, die den wirklichen Elternwillen in Mettmann abbildet. Und diese Alternative ist möglich. Dann sollte man nun alles daran setzen, diese auch umzusetzen und nicht alles in Frage stellen",sagt Daniel ten Brinke. "Im Gegenteil - es muss um Ressourcenschonung bei der Vorbereitung und Umsetzung durch die Verwaltung und um eine möglichst zeitnahe Umsetzung gehen. Es braucht auch ein inhaltliches Konzept und nicht allein die Frage nach Räumlichkeiten und Kosten. Diese Alternative bildet als einzige alle Vorteile ab: Sie behält die Mettmanner Gymnasien und bietet den Real- und Hauptschülern eine verlässliche und gute Perspektive - mit der Option auf den gymnasialen Zweig. Daran sollten wir arbeiten!"