Eine Mettmanner Erfolgsstory
Mettmann · Es ist ein ganz besonderes Jahr für die Jugendfeuerwehr der Stadt Mettmann. Ein Vierteljahrhundert gibt es den Feuerwehr-Nachwuchs nun schon. Angefangen hat alles am 1. Februar 1992.
Mit Handschlag nahm der damalige Stadtbrandmeister Friedhelm Korn 19 Jugendliche, darunter zwei Mädels, in die neu gegründete Jugendfeuerwehr auf. Voll besetzt war die Einweihungsfeier in der Stadthalle. Der starke Zustrom sollte auch Jahre später nicht abebben. Mitglied bei der Jugendfeuerwehr zu sein, das bedeutet nicht nur Spiel, Spaß und Abenteuer, sondern auch Verantwortung. Welche Verantwortung mit den unterschiedlichen Aufgaben einhergeht, lernen die Jugendlichen alle 14 Tage. Aufgeteilt in zwei Gruppen - je nach Alter - wird gemeinschaftlich für spätere Großeinsätze geprobt.
Rainer Stauff, stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart, ist sichtlich stolz auf jeden jungen Spross. 34 Jugendliche, im Alter zwischen 11 und 18 Jahren, nehmen an dem kostenlosen Angebot teil. Ernst nimmt die Aufgabe jeder von ihnen. Dass die Feuerwehr eine reine Männerdomain darstellt, ist bei den Mettmannern längst Schnee von gestern. "Wir haben in unserer Jugendfeuerwehr sogar 10 Mädchen, das freut uns enorm. Immer mehr junge Frauen finden den Weg zu Feuerwehr", freut sich Stauff.
Erlernt wird das Handwerk Feuerwehr sprichwörtlich von der Pieke auf, das hat sich in all den Jahren auch nicht geändert. Nicht selten wächst aus dem eigenen Nachwuchs das spätere Hauptteam zusammen. Auch Svenja Kircher startete ihre Karriere bei der Jugendfeuerwehr, war sogar Gründungsmitglied. "Es war schon eine spannende Zeit damals. Da bin ich noch selbst ins Rathaus gegangen und habe mir meine Anmeldung abgeholt." Als Ausbilderin betreut sie mittlerweile den Nachwuchs, dem die ganze Welt der Feuerwehr offen steht. "Unsere Jugendfeuerwehr lernt sowohl praktisch als auch theoretisch den Einsatzablauf. Alle Fahrzeuge stehen ihnen dafür zur Verfügung", sagt Rainer Stauff. Um den komplexen Löschvorgang zu erlernen, muss nicht selten das benachbarte Gymnasiumgelände genutzt werden. Dort wird dann auch mal das Klettergerüst "gewässert". Ben (11) kommt immer wieder gerne zu den Gruppenstunden. "Ich habe hier schon so viel erlebt", schwärmt der Schüler.
Auch Justin (12) weiß, dass es bei der Jugendfeuerwehr nie langweilig ist. "Wir machen jede Woche etwas anderes, das ist spannend." Mittlerweile hat die Jugendfeuerwehr sogar eine Warteliste. "Wir mussten nie Sorge wegen fehlendem Nachwuchs haben", sagt Hauke Vieweg. Der Ausbilder ist ebenfalls ein Kind der ersten Stunde. "Wir vermitteln den Jugendlichen nicht nur die notwendigen Handgriffe für den Einsatz, sondern stärken auch die Sozialkompetenz. Hier arbeiten wir im Team und das macht Spaß." Neben den Gruppenstunden finden immer wieder Veranstaltungen wie Grillfeiern, Kinoabende oder Ausflugstage statt. Ein gemeinsames Wochenende gibt es ebenfalls. "Die Fahrten stärken die Gemeinschaft", so Svenja Kircher. "Und uns Erwachsenen macht es natürlich auch Spaß!"