Ein Ort für jede Generation
Mettmann · Seit jeher ist der Spielplatz Am Steinbruch in Mettmann-Süd ein Anziehungspunkt. Die große Freifläche bietet einiges, egal ob für Freizeitfußballer oder Kleinkinder. Im Laufe der Jahre ist die Fläche jedoch verwahrlost.
Grund für die Akteure der Stadtteilkonferenz Mettmann-Süd, das nahgelegene Kleinod wieder aufzuwerten.
Bereits 2015 wurde eine umfangreiche Umfrage gestartet. Besonders Kinder wurden zu Rate gezogen, nach Wünschen und Anregungen gefragt. Aber auch Erwachsene und Anwohner sollten ihre Meinungen sagen. 2016 wiederum fand eine Aktionswoche auf dem Gelände statt. Über sieben Tage hinweg wurden verschiedene Veranstaltungen auf der großzügigen Wiesenfläche initiiert. Mit Beginn des neuen Haushaltsjahres wurde von Seiten der Stadt schließlich der Startschuss für das Projekt Spielplatz gesetzt.
"Die Finanzmittel für die Planungsphase sowie den ersten Bauabschnitt sind vom Jugendhilfeausschuss bewilligt worden", erklärt Ferdinand Ortmann. Der Leiter des Grünflächenamtes hat mit dem Ingenieursbüro Stadt und Natur "Lüdenbach und Kolarova GbR" aus Wuppertal/Köln einen starken Partner gefunden. Bereits der neue Spielplatz in Wülfrath "In den Banden" wurde von dem Büro gestaltet. Die Kindergärten Kirchendelle, Obschwarzbach und Gruitner Straße sind ebenfalls von dem Ingenieursbüro betreut worden. "Von den zahlreichen Fragebögen haben wir 260 Bögen zurück erhalten. Das ist ein großartiges Ergebnis", so Markete Kolarova. Die Ingenieurin präsentierte rund 20 anwesenden Anwohnern am Dienstag den ersten Vorentwurf im Gemeindezentrum Mettmann-Süd. Dieser sieht eine gemischte Nutzung der Flächen vor. Die freien Nutzerzonen sind in Kategorien wie Freizeit, Spiel und Sport unterteilt.
Im Spielbereich soll der abgenutzte Kinderspielplatz aufgewertet werden. Geräte wie die Kletterspinne könnten in die neue Landschaft eingebunden werden. Auch die Reifenschaukel könnte bleiben. Eine Hügellandschaft würde den Kindern Bewegung ermöglichen und einen naturgegebenen Wasserspielplatz bilden. "Nach Regenfällen würden sich die Mulden mit Wasser füllen, an Sonnentagen sind die Bereiche trocken", so die Planungsbeauftragte. Mit einer Mehrfachschaukel, einem Pavillon mit Röhrenrutsche sowie einem Häuserdorf und weiteren Kletter- und Sandspielmöglichkeiten wäre der Kinderbereich perfekt genutzt. Eine optische Trennung zwischen den Spielgeräten für kleinere und größere Kinder wäre ebenfalls gegeben. "Wir möchten allerdings keine räumlichen Trennungen schaffen. Die Landschaften sollen bewusst ineinander übergehen."
Auch der beliebte Bolzplatz soll aufgearbeitet und neu abgesteckt werden. Ein Geräteparcours mit Fitnessgeräten für Senioren könnte auf dem Freizeitgelände ebenfalls Platz finden. Eine besondere Gestaltung sollen die beiden Haupteingänge des Spielplatzes bekommen. Wie der Eingang in einen verwunschenen Garten könnten diese aussehen. "Wir möchten, dass der Eingang entdeckt werden muss und die Fantasie der Besucher angeregt wird." Einen besonderen Clou hat sich das Planungsteam für die bisher wildgewachsene Wiese einfallen lassen. Auf dieser könnte nicht nur eine Streublumenwiese entstehen, sondern ein Hochzeitspavillon Platz finden. Die Fläche böte dann nicht nur Brautpaaren die Möglichkeit für atmosphärische Hochzeitsbilder, sondern würde auch Raum für die Bepflanzung neuer Lebensbäume bereit halten. Eine weitere, bisher etwas abgeschirmte Wiese soll wiederum Hundebesitzern samt Vierbeinern zur Verfügung stehen. "Durch eine Hecke ist der Bereich optisch abgetrennt. Zudem haben sich Hundebesitzer eine Fläche für ihre Tiere gewünscht", so Marketa Kolarova.
Einwände seitens der Anwohner gab es primär wegen der Lärmbelästigung. Obwohl die Neugestaltung mit ausreichend Pufferzonen geplant wurde, haben direkte Anwohner trotzdem die Sorge wegen zunehmenden Lärms durch Jugendliche. Die Freude über die Neuplanung überwog jedoch. Nach einer finalen Planung hofft Ortmann, mit dem ersten Bauabschnitt im Frühjahr 2018 beginnen zu können. Die Investitionssumme für die geplanten Vorhaben ist noch nicht gesichert. "Zunächst wurden 120.000 Euro vom Haushalt freigegeben", so Ortmann weiter. Die kommenden Bauabschnitte müssten zusätzlich bewilligt werden. Auch private Gerätespenden wären möglich. Das gesamte Projekt könnte bis zur Fertigstellung fünf Jahre in Anspruch nehmen.