Leserbrief zum Düsselring "Das Rüsselding vom Düsselring"

Mettmann · Zum Umbau des Düsselringes erreichte uns folgende Leserzuschrift.

"Ein Spaziergang entlang des Düsselrings in Richtung Hubertusstraße vermittelt schon nach wenigen Minuten die Tatsache, dass eine ungewöhnlich hohe Verkehrsfrequenz herrscht - im Gegensatz zu anderen Straßen. Öffentliche Verkehrsmittel, Kraftverkehr allgemein, aber vor allem Pkw haben einen enormen Anteil an diesem, für die Anwohner Düsselring/Hubertusstraße belastenden Zustand.

Von dem Feinstaubaufkommen bis hin zur permanenten Geräuschkulisse stellen diese 1,4 km Straße eine erhöhte Minderung der Lebensqualität durch die negative Beeinflussung der Gesundheitsaspekte dar. Auch das immer häufigere Überschreiten der hier zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird zunehmend beklagt. Die Überlegung, eine 30er-Zone für die gesamte Straßenführung einzurichten, wäre in ihrer tatsächlichen Ausführung ein probater Beitrag zur Verkehrssicherheit und vor allen Dingen eine willkommene Entlastung bezüglich der Gesundheitsgefährdung. Hinzu käme, dass die Standzeit (Haltbarkeit) des neuen Fahrbahnbelags um ein Vielfaches höher wäre. Sporadische Geschwindigkeitsmessungen wären hier sicherlich angebracht.

Nach vielen, vielen Ausbesserungen und reparaturbedingten Öffnen und Schließen der völlig desolaten Fahrbahndecke, womit das das eigentliche Hauptthema startet, will die Stadt Mettmann endlich nach Jahren des schlechten Zustands, Abhilfe schaffen. Es soll, so das Vorhaben, eine neue Straße her. Moderner, pompöser und in den Kosten derart angesiedelt, dass den betroffenen Anwohnern der Atem stockt. Es reicht scheinbar nicht, eine solide, für die nächsten 50 Jahre durchgeplante Fahrbahn zu bauen (schlanke Version).

Stattdessen plant man, die Straße mit hochwertigen Ambiente auszustatten, um den Düsselring in ein scheinbar besseres Licht zu rücken (Jumbo Version). Vom Ansinnen der Planer ist das natürlich verständlich und auch nachvollziehbar. Wäre da nicht die Überlegung der Notwendigkeit und der auf keinen Fall zu vernachlässigende Anspruch der sozialen Rechtfertigung.

Einkommensschwache Anwohner könnten in die unverschuldete, wirtschaftliche Bedrängnis gelangen. Man mag sich nicht wirklich vorstellen, dass Menschen in die Schuldenfalle geraten oder unterhalb der Armutsgrenze rutschen, weil die anteiligen Kosten einer Straßensanierung das wirtschaftliche Gefüge der sozial Schwächeren zerstören könnte.

Außerdem hat kein Anwohner etwas von der Elefantenversion. Deshalb: Eine angemessene Erneuerung der Bereiche 'Düsselring - Hubertusstraße' ohne Schnick-Schnack mit dem Ziel 'Machen was nötig ist, statt so aufwendig wie möglich'. Vernunft sollte Vorrang vor der überdimensionierten Ideologie haben. Die Düsselring/Hubertusstraßen-Anwohner haben nun mal keine komfortable Lobby, aber: Sie haben eine mündige, ernstzunehmende Stimme!"

Günther Korn, Düsselring-Anwohner

Hinweis
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

(Schaufenster Mettmann)