Kreis Mettmann zeichnet zehn Unternehmen aus Vierte ÖKOPROFIT-Staffel mit erfolgreicher Bilanz
Kreis · Für ihren aktiven Beitrag zum Klimaschutz wurden jetzt (Dienstag, 21. Februar) im Kunstraum Gewerbepark Süd in Hilden zehn Unternehmen aus dem Kreis Mettmann von NRW-Umweltminister Johannes Remmel und Kreis-Umweltdezernent Nils Hanheide feierlich ausgezeichnet.
Die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken, dies war das Ziel von mittlerweile 44 Betrieben im Kreis Mettmann, die seit 2011 an ÖKOPROFIT Kreis Mettmann teilgenommen haben. Nach den ersten drei Staffeln, bei denen 34 Betriebe dieses Ziel erfolgreich realisierten, beteiligten sich 2016 in der nunmehr vierten Staffel erneut zehn Unternehmen an diesem maßgeschneiderten betrieblichen Umweltberatungsprogramm. Mit großem Engagement haben die zehn Betriebe im vergangenen Jahr gemeinsam rund 1,3 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart, ihren Wasserverbrauch um 263 Kubikmeter gesenkt, 256 Tonnen weniger Abfall produziert und ihren CO2-Ausstoß um 359 Tonnen reduziert.
Neben den ökologischen können sich auch die ökonomischen Einsparungen durchaus sehen lassen: Die jährlichen Einsparungen belaufen sich insgesamt auf 126.500 Euro. Ihnen steht eine einmalige Investitionssumme von rund 437.500 Euro gegenüber. Bei einfacher Mittelwertbildung ergäbe sich hieraus eine Amortisationszeit der Maßnahmen von dreieinhalb Jahren.
Die Teilnehmer der IV. Staffel waren:
· Berufskolleg Niederberg in Velbert
· Carl Fuhr GmbH & Co. KG aus Heiligenhaus
· Dipl. Ing. H. Horstmann GmbH aus Heiligenhaus
· EDUARD KRONENBERG GmbH aus Haan
· Gewerbepark Süd W. Bauermann & Söhne aus Hilden
· KADOMO GmbH aus Hilden
· Neanderbad in Erkrath
· QITS GmbH aus Ratingen
· Wachtel GmbH aus Hilden
· Woelm GmbH aus Heiligenhaus
Am meisten Geld in die Hand genommen hat dieses Mal die Firma Fuhr in Heiligenhaus: Sie investierte knapp 240.000 Euro in Effizienzmaßnahmen, welche sich unterm Strich in fünf Jahren amortisieren dürften. Für ein mittelständisches Familienunternehmen mit 150 jährigen Betriebsbestehen gut angelegtes Geld.
Die Woelm GmbH in Heiligenhaus nutzte ÖKOPROFIT, um gleichzeitig ein Energiemanagementsystem aufzubauen, was bereits Ende 2016 erfolgreich nach der ISO 50001 zertifiziert wurde.
Auch das Neanderbad war Teilnehmer dieser Staffel. Das Hallen- und Freibad ist nicht nur kinder-, sondern auch klimafreundlich. Das Blockheizkraftwerk erzeugt jährlich 3,2 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme hocheffizient aus 100 Prozent Biogas. Hinzu kommen jedes Jahr rund 100.000 Kilowattstunden Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage. Damit wirtschaftet das Bad komplett CO2-neutral. Im Rahmen von ÖKOPROFIT hat das Neanderbad-Team weitere 5.000 € jährliche Betriebskosteneinsparungen erzielt.
Eine der schwierigsten Aufgaben hatte sicherlich der Gewerbepark Süd: Als Eigentümer und Verwalter einer Fläche von 42.000 Quadratmetern für über 50 Unternehmen mit Büros, Lagern oder Produktionshallen hat der Gewerbepark nur bedingt Einfluss auf die Energieeinsätze und Ressourcenverbräuche. Die Verbesserung und Intensivierung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen und damit die Senkung der Betriebskosten der Mieter sowie der Betriebskosten im eigenen Verwaltungsgebäude ist ein wichtiges Unternehmensziel. Mit der Teilnahme an ÖKOPROFIT haben sie hiermit ein Zeichen gesetzt und noch mehr Ideen und Tipps erhalten, wie sie ihren Mietern bei einem ökologischeren Wirtschaften mit Ratschlägen zur Seite zu stehen können.
Erstmalig bei dieser Staffel wird nun nach einem Jahr — also im Februar 2018 — überprüft, ob die prognostizierten Energieeinsparungen von 3,2 Prozent auch tatsächlich erreicht werden konnten. Das ÖKOPROFIT-Kreis-Mettmann-Netzwerk hat sich als bundesdeutsches Energieeffizienz-Netzwerk angemeldet und damit zur Evaluierung der Ziele verpflichtet.
Nils Hanheide unterstrich in Hilden die zunehmende Bedeutung des Klimaschutzes auch auf kommunaler Ebene: "Beim Einsparen von Ressourcen gewinnen Umwelt und Betriebe gleichermaßen. Der Profit für die Betriebe liegt darüber hinaus aber auch in einer effizienteren Produktion, der Qualifizierung der Beschäftigten sowie in einem Imagegewinn. Und", so Hanheide weiter, "Betriebe, die ressourcenschonend wirtschaften und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz liefern, tragen zur Stärkung der Region bei."
Und das Einsparen geht weiter. Aufgrund des großen Erfolgs der vier bisherigen Staffeln plant der Kreis nun eine fünfte. Diese soll noch in diesem Jahr starten. Hanheide rät: "Interessierte Betriebe sollten sich schon jetzt bei uns melden."
Unterstützt wird der Kreis Mettmann bei ÖKOPROFIT durch die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf, die Handwerkskammer Düsseldorf, die Effizienzagentur NRW, die Kreishandwerkerschaft Mettmann, den Handelsverband Nordrhein-Westfalen — Rheinland und die DEHOGA sowie das Beratungsunternehmen WertSicht GmbH. Das Projekt wird durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz finanziell gefördert.
Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-mettmann.de (Suchwort ÖKOPROFIT) oder bei Vera Stephan-Oltmanns, Umweltamt Kreis Mettmann, 02104/99-2865, vera.stephan-oltmanns@kreis-mettmann.de