Über 1,3 Millionen Gäste in den LVR-Museen
Kreis · Über 1,3 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr die zwölf Museen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) besucht. Damit verzeichnet der LVR einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2015: 1,27 Mio).
"Dieses Niveau halten wir nun seit etlichen Jahren, trotz der zahlreichen Mitbewerber auf dem hart umkämpften Freizeitmarkt. Wir brauchen den bundesweiten Vergleich nicht zu scheuen", erklärt Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. "Neben dem treuen Stammpublikum, das gezielt zu Veranstaltungen in unsere Häuser kommt, gelingt es auch, mit herausragenden Sonderausstellungen neue Zielgruppen anzusprechen. Das Max Ernst Museum Brühl des LVR konnte zum Beispiel mit der M.C. Escher-Ausstellung, bei der unter anderem Virtual Reality-Brillen zum Einsatz kamen, zahlreiche junge Besucherinnen und Besucher, die das Museum durch die Tim Burton-Ausstellung in 2015 kennengelernt hatten, an das Haus binden."
Themen im Jahr 2017
Attraktive Angebote stehen auch in diesem Jahr an. Ein kleiner Ausblick: Wegen der großen Nachfrage hat das LVR-LandesMuseum Bonn die Sonderausstellung um die Kulturgeschichte von Schönheit und Schmuck "Eva's Beauty Case — Schmuck und Styling im Spiegel der Zeiten" bis zum 23. April verlängert. Ab Sommer sind "Die Zisterzienser — Das Europa der Klöster" zu sehen. "Wasser für Roms Städte" informiert bis Juni im LVR-Römermuseum Xanten über Aquädukte als Meisterwerke römischer Baukunst. Ab nach draußen geht es bei der Ausstellung "Stadt — Land — Garten. Die Kulturgeschichte des Nutzgartens" ab Mai im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen. "Deutsche Strumpf-Dynastien. Maschen. Mode, Macher" stellt das LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford ab Mai in Ratingen vor. "Wie die Chinesen ihre Liebe ins Jenseits senden — Konsumgüter-Nachgüter aus Papier" können Interessierte ab Ende März im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach erfahren. Über "Energiewenden — Wendezeiten" informiert das LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen in einer Ausstellung ab Oktober. Interaktiv-experimentell geht es ab Februar im LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Euskirchen bei der Ausstellung "MINT — Ist das möglich?" zu. Mit der "Entwicklung der Landmaschinenindustrie auf dem Land" beschäftigt sich die neue Dauerausstellung ab Sommer im LVR-Freilichtmuseum Lindlar. "Der Apfel — Kultur mit Stiel" heißt die Ausstellung, die das LVR-.Freilichtmuseum Kommern ab April zeigt. Volles Haus ist auch wieder im Max Ernst Museum Brühl zu erwarten: Ab September werden hier Werke des Künstlers Joan Miró gezeigt.
2017 wächst die LVR-Museumsfamilie: In der 2. Jahreshälfte übernimmt der LVR die offizielle Trägerschaft des Preußen-Museums Wesel. Als Auftakt präsentiert das Museum die Ausstellung "Vom "Gastlichen Wesel" und vom Unteren Niederrhein. Schätze, die Geschichte(n) erzählen".
Verlässlicher Partner für die rheinischen Kommunen
Zur Bewahrung des Kulturellen Erbes ist der LVR vielfältig aktiv. Dabei leistet er nicht nur mit seinen eigenen Museen und Kulturdienststellen einen wesentlichen Beitrag, sondern unterstützt die rheinischen Kommunen in ihren kulturellen Aktivitäten. Mit seiner Museumsberatung steht der LVR den rund 420 rheinischen Museen mit fachlichem Rat zur Seite. Darüber hinaus unterstützt der LVR mit seiner Regionalen Kultur- und Museumsförderung große und kleine Kulturprojekte in den rheinischen Städten und Kreisen. 2016 belief sich diese, für viele Projekte existentiell wichtige Förderung, auf über 4,7 Millionen Euro.
Über sein Netzwerk Kulturelles Erbe setzt der LVR auf eine dauerhafte Unterstützung herausragender Kulturprojekte im Rheinland. So konnte aufgrund der institutionellen Förderung des LVR zum Beispiel im vergangen Jahr das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen eröffnet werden, welches mittlerweile international Beachtung findet. Auch das im September 2016 eröffnete NS-Dokumentationszentrum Vogelsang ip in der Eifel trägt der LVR als Hauptgesellschafter ganz wesentlich mit.
Das wohl derzeit spektakulärste Projekt, bei dem der LVR maßgeblich mitwirkt, entsteht mit "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" — ein Kooperationsprojekt des LVR und der Stadt Köln. Geplant ist ein Rundgang durch 2.000 Jahre Stadtgeschichte vor und unter dem Kölner Rathaus, der die bedeutendsten archäologischen Zeugnisse der Kölner Stadtgeschichte, das römische Praetorium, das mittelalterliche jüdische Viertel und das Goldschmiedeviertel zeigt. Nach dem Bau durch die Stadt Köln übernimmt der LVR den Betrieb. Die Eröffnung ist für 2019 geplant.
Weitere Infos unter www.lvr.de.