Fachtagung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Tipps für die Arbeit mit traumatisierten Menschen
Kreis · Mit dem Thema "Stärkung des Helfersystems — Psychohygiene zur Vermeidung von Sekundärtraumatisierung" befasste sich jetzt der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann bei einer Fachtagung im Kreishaus in Mettmann.
Rund 60 Teilnehmer, die haupt- oder ehrenamtlich mit traumatisierten Menschen arbeiten, nahmen an der Tagung teil. Gerade die Arbeit mit traumatisierten Menschen stellt die Helfer vor sehr große Herausforderungen, wobei die Gefahr einer Sekundärtraumatisierung besonders groß ist. Das heißt: wer mit traumatisierten Menschen zusammen lebt oder ihnen fachlich hilft, kann, durch die — indirekte — Begegnung mit dem Trauma, ebenfalls traumatisiert werden. Die Folgen sind immens. Die Betroffenen leiden unter ähnlichen Symptomen wie Burn-Out-Patienten.
Die diesjährige Fachtagung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt hatte zum Ziel, die Beteiligten für dieses Thema zu sensibilisieren und präventiv tätig zu werden, indem den Helfern u.a. Techniken zur eigenen Psychohygiene vermittelt wurden.
Referentin Beate Nitzschke stellte Methoden zur eigenen Psychohygiene vor, die zum Teil mit den Teilnehmern auch direkt auf der Fachtagung eingeübt wurden. Beate Nitzschke ist selbstständige prozess- und lösungsorientierte Supervisorin und Trainerin und unterstützt Menschen dabei, Lösungen für festgefahrene Situationen mithilfe ihrer eigenen Ressourcen zu entwickeln.
Der Runde Tisch als Zusammenschluss vieler engagierter Fachkräfte arbeitet bereits seit vielen Jahren daran, die gesellschaftliche Situation von Gewaltbetroffenen zu verbessern. Um eine erfolgreiche Arbeit mit nachhaltiger Wirkung zu leisten, werden immer wieder verschiedene Ebenen des Gewaltschutzes beleuchtet und die Vernetzung der beteiligten Stellen intensiviert.
Weitere Informationen gibt es bei der Gleichstellungsstelle des Kreises unter gleichstellungsstelle@kreis-mettmann.de, Tel. 02104/991023.