Der Arbeitsmarkt im Juli Saisonal üblicher leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Kreis · • 17.523 Menschen arbeitslos, 340 mehr als im Juni, 418 weniger als im Vorjahresmonat• Arbeitgeber: 871 neue Stellen, 56 mehr als im Juni, 94 mehr als im Vorjahresmonat, 2.389 Stellen im Bestand• Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozent auf 6,8 Prozent
Im Kreis Mettmann ist die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Dabei handelt es sich um einen saisontypischen Anstieg. Die Quote liegt nun bei einem Anteil der Arbeitslosen von 6,8 Prozent — das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
"Im Kreis Mettmann verzeichnen wir im Juli einen leichten, saisonal aber üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass der Arbeitsmarkt in Mettmann nach wie vor gut aufgestellt ist. Vor einem Jahr lag die Zahl der Arbeitslosen um 0,2 Prozentpunkte höher", sagt Marcus Kowalczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann.
Den größten Zuwachs bei den Arbeitslosen gab es im Juli in der Gruppe der 20 bis 25jährigen. Mit 170 Personen ist das genau die Hälfte der neu hinzugekommenen Arbeitslosen. "Davon sprechen wir, wenn wir den Anstieg 'saisonal üblich‘ nennen", erklärt Marcus Kowalczyk: "In den Sommermonaten Juni und Juli enden viele Ausbildungsverträge, unter anderem auch in Firmen, die über Bedarf ausgebildet haben. Das trifft vor allem die Gruppe der 20 bis 25jährigen. Dass viele der jungen Fachkräfte noch keine Anschlussverträge in ihrem oder einem anderen Unternehmen unterschrieben haben, hat viel damit zu tun, dass im Kreis Mettmann vor allem kleine und mittlere Betriebe ansässig sind. Hier vertagen die Entscheider die Einstellung neuer Fachkräfte bis die Geschäfte nach den Schulferien wieder anziehen".
Die Beschäftigungschancen im Kreis sind gut, ist Marcus Kowalczyk überzeugt: "Dass wir im Juli 96 Arbeitsplätze mehr gemeldet bekommen haben als im selben Zeitraum des Vorjahres, ist ein wichtiger Indikator". Die meisten dieser Arbeitsplätze sind sofort zu besetzen und stehen den Arbeitssuchenden nun zur Verfügung: "Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt für die vielen gut qualifizierten Fachkräfte, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Wir empfehlen den Unternehmen, jetzt ihren Bedarf beim Personal zu decken. Dabei hilft der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit gerne", sagt Marcus Kowalczyk.
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Mettmann ist im Juli um 340 Personen gestiegen. Damit sind nun 17.523 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 418 Personen weniger als im Juni vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Kreis Mettmann steigt im Juli minimal um 0,1 Prozent auf 6,8 Prozent — das sind 0,2 Prozent weniger als im Juli des vergangenen Jahres (7,0 Prozent).
Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt
Wichtig für die Bewertung des Arbeitsmarktes sind neben der Entwicklung des Bestandes auch die Bewegungsgrößen, also die Zu- und Abgänge bei den Arbeitslosen. Der Arbeitsmarkt im Kreisgebiet zeichnet sich durch viel Bewegung aus. Im Juli meldeten sich 2.778 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 704 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.436 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 663 weniger als im Juli 2014.
998 Männer und Frauen kamen zur Agentur, weil sie Ihre Stelle am ersten Arbeitsmarkt verloren hatten. Das sind zwar 36 mehr als vor einem Monat, aber 174 weniger, als vor einem Jahr (minus 14,8 Prozent). 926 Personen haben nach Arbeitslosigkeit im Juli wieder eine neue Stelle antreten können, davon 835 auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Neben der Arbeitslosigkeit weist die Bundesagentur für Arbeit auch die Unterbeschäftigung aus. Darin sind zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen statistisch erfasst, die als Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder aus sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die gesamte Unterbeschäftigung inklusive den als arbeitslos gezählten Menschen umfasst im April 20.956 Personen. Das sind zwar 1,0 Prozent oder 200 Personen mehr als im Vormonat, doch 4,8 Prozent weniger als vor einem Jahr (1.062 Personen weniger). Die Unterbeschäftigungsquote steigt gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Interessant ist hier die Entwicklung seit 2014: Im Februar 2014 lag die Unterbeschäftigungsquote bei 8,8 Prozent, im Juli 2014 noch bei 8,5 Prozent.
Stellenentwicklung
Im Juli wurden konnte der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 871 Arbeitsangebote neu aufnehmen. Dies sind 56 oder 6,9 Prozent Zugänge mehr bei den Stellen als im Vormonat Juni. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung bei den Stellenzugängen um 94 oder 12,5 Prozent. Insgesamt stehen im Juli 2.389 offene Stellen im Kreis Mettmann zur Verfügung. 2.259 oder 94,6 Prozent aller offenen Stellen sind vorgesehen als unbefristete Arbeitsverhältnisse, rund 92 Prozent der Stellen möchten die Arbeitgeber sofort neu besetzen.
Gesucht werden Mitarbeiter aller Qualifikationen — vom Fachhelfer bis zur Führungskraft. Die meisten neuen Stellen gibt es im Berufsbereich Verkehr und Logistik (insgesamt 232 Stellen, das sind fast 27,0 Prozent bei den Neuzugängen), davon 87 als Fahrzeugführer sowie 112 Stellen in weiteren Bereichen des Gewerbes. Dahinter folgt bei den Neuzugängen der Berufsbereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (insgesamt plus 196 Stellen, knapp 23 Prozent der Zugänge bei den Stellen). Darin führend die Metallerzeugung und der Metallbau mit 55 neuen Stellen. Sehr gefragt sind im Kreis Mettmann Fachkräfte aus dem Bereich Gesundheit-, Soziales-, Lehre- und Erziehung. Im Juli gab es in diesem Berufsbereich 141 Stellenangebote (Anteil an allen neuen Stellen: 16,2 Prozent). 68 Fachkräfte werden aktuell für die Erziehung gesucht, 40 für die medizinischen Gesundheitsberufe.
Im Ranking des Bestandes der offenen Stellen sieht die Reihenfolge ähnlich aus: 26,5 Prozent der gemeldeten offenen Stellen stammen aus dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (632 Stellenangebote), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung belegt den zweiten Platz (19,7 Prozent, 471 Stellenangebote), auf Rang drei folgt bei den offenen Stellen die Sparte Verkehr und Logistik, Schutz und Sicherheit (18,3 Prozent, 437 Stellenangebote).
Die von Arbeitssuchenden gewünschten bzw. aufgrund ihrer Qualifikationen naheliegenden Berufsfelder lassen sich als Ranking in einer Grafik darstellen. Man spricht in diesem Zusammenhang von den "berufsfachlichen Strukturen" innerhalb der Gruppe der Arbeitslosen und der gemeldeten Arbeitsstellen. Im Juli 2015 stellt sich die Rangfolge im Kreis Mettmann wie folgt dar:
Die Agenturen für Arbeit im Kreis Mettmann
Agentur für Arbeit Mettmann
(Region Erkrath und Mettmann)
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 34 auf 3.077 Personen gestiegen. Das waren 177 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,7 Prozent. Dabei meldeten sich 424 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 124 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 394 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 115). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 3.321 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 114 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.285 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 122).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 23 Stellen auf 353 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 70 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 135 neue Arbeitsstellen, 35 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 831 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 135.
1.335 Arbeitslose sind in der Stadt Mettmann gemeldet. Das sind 21 mehr als im Vormonat und 79 weniger als im selben Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 6,8 Prozent. In Erkrath waren Juli 1.742 Menschen arbeitslos, die Arbeitslosenquote liegt bei 7,7 Prozent.
Agentur für Arbeit Hilden (Region Haan und Hilden)
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 39 auf 2.888 Personen gestiegen. Das waren 44 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,5 Prozent. Dabei meldeten sich 489 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 110 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 457 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 83). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 3.644 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 113 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.524 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 285).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 72 Stellen auf 594 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 55 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 199 neue Arbeitsstellen, 31 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.227 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 37.
Von den 2.888 arbeitslos gemeldeten Männern und Frauen in der Agentur Hilden sind 935 in Haan (Quote: 6,0 Prozent), 1.953 in Hilden (Quote: 6,5 Prozent) registriert.
Agentur für Arbeit Langenfeld (Region Langenfeld und Monheim)
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 57 auf 3.343 Personen gestiegen. Das waren 95 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,5 Prozent. Dabei meldeten sich 520 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 167 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 458 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 159). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4.028 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 246 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.915 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 249).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 64 Stellen auf 518 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 56 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 226 neue Arbeitsstellen, 29 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.401 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 131.
In der Stadt Langenfeld waren im Juni 1.699 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Quote von 5,4 Prozent — die niedrigste im Kreisgebiet. Für die Stadt Monheim ist die Arbeitslosen-Quote mit 7,6 Prozent ausgewiesen. Ihr entsprechen 1.644 Arbeitslose.
Agentur für Arbeit Ratingen
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 98 auf 3.197 Personen gestiegen. Das waren 29 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 6,9 Prozent; sie war damit genau so hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 535 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 52 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 435 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 112). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 3.735 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 48 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 3.534 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 104).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 59 Stellen auf 387 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 44 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 163 neue Arbeitsstellen, 9 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 795 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 96.
Agentur für Arbeit Velbert (Region Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath)
Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli um 112 auf 5.018 Personen gestiegen. Das waren 131 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5 Prozent. Dabei meldeten sich 810 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 251 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 692 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 194). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.154 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 409 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.023 Abmeldungen von Arbeitslosen (minus 564).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 13 Stellen auf 537 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 84 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 148 neue Arbeitsstellen, 8 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.190 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 61.
Heiligenhaus hat mit 978 Arbeitslosen zwar 16 mehr als im Vormonat, aber 56 weniger als im Vorjahresmonat. In Velbert waren im Juni 3.368 Menschen arbeitslos gemeldet: Die Arbeitslosenquote stieg im Juli um 0,2 Prozent auf 7,7 Prozent. Wülfrath hat mit 672 Arbeitslosen 13 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 15 mehr als vor einem Jahr. Für Heiligenhaus und Wülfrath wird aufgrund der Größe der Städte keine Quote ausgewiesen.