Landessynode kritisiert Pläne der NRW-Landesregierung Rheinische Kirche sieht „fatales Signal“ gegen den Sonntagsschutz
Kreis · Die Evangelische Kirche im Rheinland nennt die geplante Verdoppelung der jährlichen verkaufsoffenen Sonntage durch die NRW-Landesregierung von vier auf acht Tage ein "fatales Signal". In einem Beschluss der Landessynode am heutigen Donnerstag in Bad Neuenahr spricht die Landeskirche vom Sonntagsschutz als einem "hohen Gut unserer Sozialkultur".
"Der Sonntag bietet dem Menschen Raum, sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen", erklärt die rheinische Kirche. Er sei Zeit für gemeinsame kulturelle Veranstaltungen, für Gottesdienste, Freundschaften und Familie, und er erinnere daran, dass die Würde der Menschen nicht an ihrer Leistung hänge. Der Wochenrhythmus mit seinem Ruhetag sei ein Wert, der dem jüdischen und christlichen Erbe entspringe. Im Beschluss zum Sonntagsschutz wird unter anderem auf die Bedeutung des Ruhetages bereits in den ersten Büchern der Bibel verwiesen.
Nach Ansicht der rheinischen Kirche droht mit dem vorliegenden Gesetzentwurf "eine zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche". Es gehe nicht nur um den Schutz der Gottesdienstzeiten, sondern auch um den Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Verdoppelung der verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage ist Bestandteil des sogenannten Entfesselungspakets I. Das Paket ist als Gesetzentwurf "zum Abbau unnötiger und belastender Vorschriften im Land Nordrhein-Westfalen" überschrieben. Die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen hat sich bereits mit gleichem Beschluss gegen die Änderung der Ladenöffnungszeiten ausgesprochen.
Begleitet wird die Kritik an den Plänen der nordrhein-westfälischen Regierungskoalition von einer Aktion der Evangelischen Kirche im Rheinland in den sozialen Medien: #unserSonntag ist uns #heilig. Christinnen und Christen erzählen in den sozialen Medien, warum ihnen der Sonntag #heilig ist. Wie man als Einzelner und als Gruppe mitmachen kann, steht auf der Seite unsersonntag.ekir.de.