Bundestagsabgeordnete lehnt Burkas ab Michaela Noll: „Keine Textilgefängnisse in Deutschland“
Kreis · Zur Diskussion um ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland erklärt die CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll: "Ich bin für ein konsequentes Verbot der Vollverschleierung in Deutschland. Ein Verbot nur in bestimmten Teilbereichen des öffentlichen Lebens geht mir nicht weit genug."
Die Vollverschleierung ist laut Noll nicht mit unseren Werten vereinbar. "Nicht mit der Rolle der Frau, wie wir sie uns in den letzten Jahrzehnten erkämpft haben. Wir müssen uns doch die Frage stellen, was wir als Gesellschaft tolerieren und wo die Grenzen der Toleranz verlaufen? Bei mir verläuft eine Grenze ganz klar bei der Vollverschleierung. Und da geht es auch nicht darum, ob es 10 oder 1.000 Frauen sind, die Burka oder Niqab tragen. Sondern es geht darum, wofür diese stehen. In meinen Augen nicht für Freiheit und Gleichberechtigung. Für mich ist die Vollverschleierung ein Textilgefängnis."
Noll ist der "felsenfesten Überzeugung, dass die Vollverschleierung einer Integration entgegensteht." Eine vollverschleierte Frau sei nicht sichtbar, nicht als Individuum zu erkennen. "Wie soll eine Frau am öffentlichen Leben, wie wir es uns vorstellen und wünschen, teilhaben, wenn wir uns noch nicht einmal ins Gesicht sehen können? Und es gibt unzählige Situationen, in denen im alltäglichen Zusammenleben das Gesicht des Gegenübers gesehen und identifiziert werden muss. Der Verweis auf verfassungsrechtliche Bedenken ist natürlich zulässig. Hier muss man sorgsam prüfen. Aber es kann nicht sein, dass mit diesem Argument die Diskussion bereits im Keim erstickt wird. Wir müssen diese Diskussionen aushalten. Wir müssen sie führen und zu Ende denken. Auch das macht unsere Demokratie aus."