Corona-Pandemie Inzidenz: Bedenklicher Anstieg

Kreis · Die Inzidenz im Kreis Mettmann ist in der letzten Woche über den Wert von 200 gestiegen. Ein Verschärfung der Maßnahmen wurde aber noch nicht beschlossen.

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Am vergangenen Dienstag betrug die Inzidenz im Kreis Mettmann (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage) 216,2. Daraufhin trat am Mittwoch der Krisenstab des Kreises zusammen, um über die Situation zu beraten. Am Montagabend bereits hatte das Land NRW eine Verordnung erlassen, die es kreisfreien Städten und Landkreisen erlaubt, den Bewegungsradius ihrer Bürger auf 15 Kilometer rund um den Wohnort zu beschränken, wenn die Inzidenz über 200 liegt und das Infektionsgeschehen nicht klar zuzuordnen ist.

Der Krisenstab des Kreises sah allerdings noch keine Notwendigkeit, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. „Wir werden die Lage bis zum Wochenende weiter beobachten und dann entscheiden, ob wir tätig werden müssen“, erklärte Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf Anfrage. Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen 15-Kilometer-Radius sei in diesem Fall nicht zielführend. Das liege zum einen an der direkten Nähe der umliegenden Großstädte, die weniger als 15 Kilometer entfernt seien. Darüber hinaus, so Hitzemann, treffe eine solche Einschränkung nicht den Kern des Problems, weil die hohe Inzidenz maßgeblich aus dem Infektionsgeschehen in Pflegeheimen resultiere. Maßnahmen, die die gesamte Öffentlichkeit betreffen würden, machten deshalb nicht viel Sinn.

Technische Probleme

Die Verantwortlichen wollen nun zunächst abwarten, ob der hohe Inzidenzwert nicht nur eine womöglich verzerrte Momentaufnahme darstellt. „Wir wissen noch nicht, ob diese Zahl tatsächlich belastbar ist“, erläutert Daniela Hitzemann. Die eigene Fortschreibung der Zahlen des Kreises ergebe einen Inzidenzwert, der noch unter 200 liege. Tatsächliche komme es bei der Übertragung der Zahlen an das Land mitunter zu gewissen Unstimmigkeiten; auch jüngst aufgetretene technische Probleme seien mit ausschlaggebend für die Diskrepanz. So seien Zahlen zwar vom Kreis gemeldet worden, aber in den Berechnungen des Landeszentrums Gesundheit NRW zunächst nicht berücksichtigt und erst später hinzugerechnet worden, was zu dem Anstieg der Inzidenz geführt habe.

„Am Ende der Woche sehen wir klarer“, so Hitzemann. Pendele sich der Wert auf dem hohen Niveau ein, müsse man aktiv werden. Wichtig sei es, die Situation vor Ort genau zu analysieren und dann entsprechend zu reagieren.

Welche Maßnahmen dabei in Frage kämen, müsse noch geklärt werden. Das solle aber immer in enger Absprache mit den kreisangehörigen Städten passieren. Mettmanns

(dir)